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Ukraine Krieg ——Russland

Der Ukraine Krieg                                                                                                                                    16.10.2024 

Der einflussreiche, 2017 verstorbene amerikanische Professor und Geopolitiker Zbigniew Brzezinski  schreibt in seinem 1997 veröffentlichen Buch „Die Einzige Weltmacht“ ( engl. The Grand Chessboard) – die USA hätten die Sowjetunion zum Einsturz gebracht, indem sie diese zu einem Krieg in Afghanistan provoziert hätten, – wo die Sowjetunion ihr „Vietnam“ erlebt hätten und in der Folge, wirtschaftlich und militärisch daran ausgeblutet wurden.  

Brzezinski brüstet sich darin quasi als eine Art Rambohelden, der an dieser Provokation maßgeblich beteiligt gewesen sei, mit genau diesem Ziel. Ich habe zwar einige Zweifel an diesem Narrativ, – dass nämlich die Sowjetunion genau an diesem Afghanistankrieg alleine zerbrochen ist. Aber darum geht es nicht. – Auf Grund seines großen Einflusses auf die amerikanische Außen – und Geopolitik , glauben eben nicht wenige seiner Follower an dieses Narrativ. Und von daher finde ich es verständlich, dass sie nun glauben, ein gleiches oder ähnliches Szenario mit dem Krieg in der Ukraine wiederholen  zu können. Die von den USA zu Beginn des Krieges ausgegebenen Kriegsziele deuten das klar an – ein Regimechange und/ oder eine Zerstückelung Russlands.  Nur so kann ich die hartnäckigen, unverbesserlichen und unrealistischen Hoffnungen, Berichterstattungen und Narrativen der amerikanischen und westlichen Medien  einordnen und verstehen. Sie widersprechen jeder realistischen Betrachtung. 

Wer hingegen auch nur mit geringer Aufmerksamkeit und Kompetenz den Krieg in der Ukraine verfolgt hat, muss klar erkennen, dass diese US-Hoffnungen diesmal nicht in Erfüllung gehen. Die amtierenden US Politiker haben nicht erkannt, dass das Russland von Heute nicht mit der Sowjetunion der achtziger Jahre zu vergleichen ist.  Das Besondere und Gefährliche dabei ist, dass Russland zwar klar den Krieg gewinnt (gewonnen hat) – aber die USA und ihre westlichen Vasallen dieses wegen ihres übergroßen Engagements nicht wahrnehmen wolle (können) – und, was schlimmer ist, – keine akzeptable oder praktikable Exitstrategie entwickeln können. Das macht es so gefährlich. In dem man eine Niederlage nicht eingestehen will oder kann, bleibt als einzige Option – ein „Weiter kämpfen“  beziehungsweise  eine Eskalation in der vagen Hoffnung, die Geschichte doch noch irgendwie wenden zu können.  Auch auf Kosten des Immerschlimmerwerdens und vieler Menschenleben und großer Zerstörung.  

Ich habe diesen Ukrainekrieg von Anfang an – ja schon weit vor dem eigentlichen Beginn, sehr aufmerksam mit Interesse verfolgt und war und bin der Ansicht, dass sich an diesem Konflikt die alte Weltordnung von der US Amerikanischen Dominanz oder Hegemonie scheiden  – und eine neue Weltordnung entstehen wird.  

Das bislang deutlichste Zeichen dieser neuen Weltordnung ist die Organisation der BRICS-Staaten. Diese Stehen für eine multipolare Weltordnung – ohne einen Hegemon, – mit vielen Staaten, die auf Augenhöhe miteinander verkehren. Die USA versuchen dagegen mit aller Macht und auf Deubel komm raus ihre Vormachtstellung zu verteidigen oder zu retten. Dass sie dabei zu immer krasseren und unrechtmäßigeren Mitteln greifen, bewirkt am Ende nur, dass ihr Niedergang dadurch beschleunigt wird.  

Zu Russland 

In der gegenwärtigen weltpolitischen Lage, würde ich Russland empfehlen, sich den vielen Flüchtlingsströmen, verursacht durch die diversen Kriege, – wohlwollend zu öffnen – und diesen Flüchtlingen eine positive Perspektive zu bieten. Ähnlich hatten es damals der preußische Soldatenkönig und später sein Sohn Friedrich der Große getan. Sie hatten den Flüchtlingsströmen aus Europa eine neue Heimat geboten und damit ihre Macht erheblich erweitert. Der Punkt ist, es geht nicht in erster Linie um „Menschenrechte“ und humanitär- soziale Großzügigkeitshilfe, sondern um nüchtern einfache staatspolitische Erwägungen.      Russland, mit seinen riesigen Staatsgebieten und materiellen Ressourcen, gepaart mit einer eher geringen Bevölkerungsdichte, könnte meines Erachtens ein bis zwei Millionen Flüchtlinge pro Jahr aufnehmen und SINNVOLL integrieren. Wir haben es selbst erlebt in Russland 2017 – ganz besonders in Kasan, wie sehr geschickt und umsichtig das Land mit einer multiethnischen Bevölkerung umgehen kann. Da habe ich gleich gesagt, in dieser Hinsicht könnten wir in Deutschland noch viel von Russland lernen.  

Und wenn Russland so handeln würde, könnte es nicht nur seine eigene Position stärken, sondern könnte auch auf weltpolitischer Bühne Anerkennung und Lob erwerben, indem es nämlich der Welt hilft, mit dem Flüchtlingsproblem fertig zu werden. Richtig angepackt, könnten diese Flüchtlinge relativ schnell zu integrierten russischen Bürgern werden – oder – selbst nach einer Rückkehr in ihre ursprüngliche Heimat, zu russlandfreundlichen „Diplomaten“.  

2 Comments on “Ukraine Krieg ——Russland

  • Egon
    17. Oktober 2024 at 15:23

    Ich kann dem Kommentar von Alfred nur zustimmen und möchte bezüglich des Narratives westlicher politischer Größen folgendes bemerken:
    Bei der Beobachtung westlicher Äußerungen wurde klar, dass es ein westliches Narrativ ist, die Sowjetunion sei wirtschaftlich niedergerungen worden. Zu diesem Niederringen gehören auch die ständigen Provokationen an den Grenzen des Warschauer Vertrages (weil man damit die UDSSR zu hohen Militärausgaben animiert), und Afghanistan und Wirtschaftsembargos etc.
    Das ist aber nur sehr ein kleiner Teil der Wahrheit. Da gibt es natürlich auch die nicht zu unterschätzende Rolle von Gorbatschow. Und wer wie ich in der DDR aufgewachsen ist und hier die Wirtschaft von innen her erlebt hat, weiß, dass die wirtschaftlichen Schwierigkeiten im Wesentlichen hausgemacht waren. Das ganze System wurde über den RGW (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe) im Wesentlichen von Moskau gesteuert und so kann auch die DDR-Wirtschaft exemplarisch für die Wirtschaftsverhältnisse im Einflussbereich der UDSSR gesehen werden.
    Ein kleines Beispiel, das für sehr viele steht: Ein Kleinstbetrieb (A) droht wegen eines speziellen fehlenden Ersatzteiles demnächst auszufallen. Dieser Betrieb hat einen Hauptbetrieb (B) und das übergeordnete Organ VVB (C), das ist die DDR- Variante eines Konzerns. Manager von A schreibt eine Havariemeldung an B, bekommt diese sachlich bestätigt und muss persönlich nach Berlin zu C, um diese zu verteidigen. Ein Mitarbeiter von C geht zum Ministerium, um die Havariemeldung bestätigen zu lassen. Manager von A fährt mit der betätigten Meldung ebenfalls persönlich zum Herstellerbetrieb und dieser sagt „Wenn Ihr dran seid, das kann lange dauern“ Manager von A ist noch im Herstellerbetrieb, schmuggelt sich zur dortigen Fertigung durch und bekommt vom Meister dieser Werkstatt mehr, als er haben möchte und braucht, weil er in seiner Tasche etwas hat, was der Meister haben möchte. – Sagen Sie: Wie soll eine Wirtschaft funktionieren, bei der so etwas massenhaft und ständig passiert?
    Das ist vielleicht der eigentliche Grund für die wirtschaftlichen Schwierigkeiten und dass es unter kommunistischer Ideologie anders geht, hat China vorgemacht. – Russland wirtschaftlich niederringen? Das scheint mir pure Phantasie.

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  • Alfred Kath
    17. Oktober 2024 at 17:34

    Danke für den informativen Kommentar Egon.
    Ja, über die Korruption im Sowjetreich gibt’s doch so schöne Geschichtchen.

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