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Alleinkriegsschuld – Unkenntnis oder Feigheit?

Den Artikel von Emil Maier-Dorn aus dem Jahr 1978 stelle ich hier mit ein – aus technischen Gründen, weil einige meiner FB Freunde ihn lesen möchten, – obwohl er nicht ganz genau zu meinem Blogthema passt.

http://Alleinkriegsschuld.pdf https://3c-bap.web.de/mail/client/attachment/download/tatt0_1—tmai15f07818d4c3a3

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EMIL MAIER-DORN
Alleinkriegsschuld
Unkenntnis oder Feigheit?
7., erweiterte Auflage
1978
Copyright: NORDLAND-VERLAG
Gesamtherstellung: Kessler, Bobingen
d
… ALI
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Seit 1945 verging nicht ein einziger Tag, an dem man der Menschheit. — im
Ausland und in Deutschland nicht die Verantwortung der Deutschen am
Zweiten Weltkrieg eingehämmert hätte. Unter Berufung auf die , untilgbare
Schuld“ hat man uns nicht nur unerträgliche politische Bedingungen aufgebür-
det, sondern preßt uns immer neue, mit moralischen Namen untermalte Tri-
bute ab, wodurch die Kriegsschuldfrage recht eigentlich – was ihre Auswir-
kungen betrifft – eine Angelegenheit der Gegenwart und der Zukunft ist.
Bis hinein in Kreise, die sich vaterländisch denkend nerinen, herrscht ein kaum
faßbares Unverständnis betreffs der Bedeutung der Kriegsschuldfrage. Nicht,
weil es Vergnügen bereitet, sich mit ihr zu befassen, sondern weil unsere Feinde
durch die Verfälschung der Geschichte unseren Willen zur Wiederaufrichtung
lähmen und den Weg zu kraftvoller Einheit verbauen, muß die Wahrheit ihr
Recht anmelden! Nicht wir lassen die Vergangenheit nicht zur Ruhe kommen,
sondern die anderen führen täglich neue Angriffe auf die geschichtliche Wirk-
lichkeit durch, deren Heimtücke berechnet und deren Folgen für uns verhee-
rend sind. Sollen wir nun wirklich allesamt so vertrottelt sein, daß wir uns
auch dann nicht mehr wehren, wenn wir uns tödlich gefährder wissen?
Oder ist jahrzehntelange Hetze in dieser Richtung so belanglos, daß man über
sie hinwegsehen sollte? Warum legen dann die anderen so ungemeinen Wert
auf die ewige Erhaltung und Vertiefung der Bezichtigung? Hat man denn so
ganz unüberlegt 1945/46 als Hauptvorbedingung für die Erteilung von
Presselizenzen das Bekenntnis zur. Alleinschuld Deutschlands gefordert?
Ist die Gesamtheit der politisch maßgeblichen Kreise des Auslands eine Ge-
meinschaft von Tölpeln, die nicht wissen, was sie wollen? Wenn nein, sind es
dann nicht jene Deutsche, die jede entschlossene und hartnäckige Bekämpfung
geschichtlicher Entstellungen ebenso unredlich wie albern als „NS-Vergangen-
heitsbewältigung“ und „Rechtfertigungsnationalismus“ abrun möchten?
Als 1921 der deutsche Außenminister Walter Simons die Zurücknahme der
Kriegsschuldlüge forderte, wies ihn der britische Premier LLOYD GEORGE
schroff zurück: „Die deutsche Verantwortung für den Krieg ist grundlegend“,
weil sonst der ganze Bau des Versailler „Friedens“ in sich zusammenstürzen
müßte! (Wie sehr diese Forderung vom Zweck und nicht von der Erkenntnis
historischer Wahrheit diktiert war, hat LLOYD GEORGE selbst dargetan, indem
er erklärte, „die Schuld am Kriege verteilt sich auf alle, und wir sind hinein-
gestolpert, fast ohne es zu wissen!“
Der führende Politologe der Bundesrepublik, Prof. Dr. Theodor ESCHENBURG,
bewertet die Bedeutung dieser Frage nicht minder hoch: „Wer die Alleinschuld
Deutschlands am Zweiten Weltkrieg bezweifelt, zerstört die Grundlage der
Nachkriegspolitik.“ Ist es sonach wirklich nur ein Fimmel der „NS-Symbol-
riege“, sich mit der Schuldfrage zu befassen? Da der Zweite Weltkrieg aber in
der Vergangenheit stattfand: Ist es nicht der Gipfel der Geschmacklosigkeit,
ernste Männer, die sich mit dieser „Grundlage“ der Nachkriegspolitik befas-
sen, von oben herab als ,,Vergangenheitsbewältiger“ dem politischen Pöbel zur
Verhöhnung auszuliefern? Sollen die Wissenden schweigen und die Mutigen.
sich ducken, nur weil Leute mit frechen Worten um sich werfen, die von Wis-
sen unbelastet sind und deren Urteil fertig ist, ehe sie nachgedacht? Allerdings
setzt der notwendige Einsatz ein umfassendes Studium voraus und die Bereit-
schaft zu der undankbaren Aufgabe, der Gegenseite ins Gesicht zu schleudern,
daß sie nur deswegen seit Jahrzehnten so laut gegen uns zetert, weil die Sieger
selbst das Verbrechen begingen, das sie auf die Besiegten wälzen möditen.
Beschämt müssen wir uns anhören, was der führende amerikanische Historiker
H. E. BARNES mit unbestreitbarem Recht ausspricht:
„Das deậtsche Kriegsschuldbewußtsein stellt einen Fall von geradezu unbe-
greiflicher Selbstbezichtigungssucht ohnegleichen in der Geschichte der Mensch-
heit dar. Ich kenne jedenfalls kein anderes Beispiel in der Geschichte dafür,
daß ein Volk diese nahezu wahnsinnige Sucht zeigt, die dunklen Schatten der
Schuld auf sich zu nehmen an einem politischen Verbrechen, das es nicht be-
ging es sei denn jenes Verbrechen, sich selbst die Schuld am Zweiten Weltkrieg
aufzubürden.
K.
DIE GEGNER DEUTSCHLANDS VON 1939
Das waren die Mächte, über deren honorige Ziele die Londoner „Sunday
Express“ schrieb: „Man erinnere sich daran, daß der letzte Krieg darum ging,
Deutschland zu zerbrechen.“ Jene Staaten, die den Ersten Weltkrieg mit einem
Friedens „Vertrag.“ abschlossen, in dem kein Vertreter eines 80-Millionen-
Volkes zu Wort kam,
*ein Vertrag, den US-Außenminister Philander KNOX ,ein Verbrechen
gegen die Zivilisation“ nannte
*das Mitglied der britischen Friedensdelegation, Harald NICOLSON, den
„reinen Wahnsinn
*der Leiter der britischen Frontkämpferorganisation, Oberstleutnant
HUTCHINSON, „ein monströses Stück politischer Gaunerei“
*und das Mitglied der englischen Friedensdelegation, MAYNARD KEYNES,
eine „Verhöhnung der Wilsonschen Prinzipien
Von diesem Versailles wollte Hitler sein Volk befreien! Er versuchte dies in
Verhandlungen. Aber: » Jetzt haben wir Hitler zum Krieg gezwungen, so daß
er nicht mehr auf friedlichem Weg ein Stück des Versailler Vertrages nach dem
anderen aufheben kann.“ Der britische Außenminister HALIFAX meinte also,
der Würgegriff von Versailles sollte nicht auf friedlichem Weg beseitigt wer-
den. Natürlich nicht, denn: „In Versailles hat man den ewigen Krieg organi-
sierda (der führende französische Historiker der zwanziger Jahre, Jacques
BAINVILJE).
Wie könnte Hitler der Schuldige an einem Kriege sein, dessen Ausbruch nach
Ansicht führender Sieger von 1918 bereits damals mit Sicherheit feststand?
Nannte doch der französische Marschall Foch 1919 vollkommen zutreffend
und alsbald schlagend bestätigt, den polnischen Korridor „die Wurzel des
nächsten Krieges“. Zu einer Zeit, da Hitler als politischer Begriff noch keinem
Menschen bekannt war, wußte der französische Ministerpräsident CLEMENCEAU
bereits: „Es wird zu Ihren (Herbert Hoover, nachmals US-Präsident) Lebzei-
ten einen Zweiten Weltkrieg geben und man wird Sie wieder in Europa brau-
chen“. Dabei war dieser kriegstiftende Friedensvertrag nicht etwa nur miß-
glückt, sondern geradezu darauf angelegt, weitere Kriege hervorzurufen! Drei
Wochen nach Unterzeichnung sagte derselbe CLEMENCEAU zu Offiziersschü-
lern von St. Cyr: ,,Seien Sie ohne Sorge für Ihre militärische Karriere: Der
Frieden, den wir zu Versailles gemacht haben, garantiert Euch zehn Jahre
voller Zusammenstöße (vous assure dix ans de conflits) in Mitteleuropa.
Also ein Friedensvertrag als Garantieschein für den nächsten Krieg!
War der letzte Krieg wirklich der „Hitlerkrieg“? Es ging doch um Danzig
und den Korridor, und in dieser Frage war gerade dieser Mann nach den Wor-
ten des wohl besten Deutschlandkenners des britischen Botschafters in Ber-
lin, Neville HENDERSON – „der gemäßigteste“, der für Polen besteingestellte
Deutsche“, der eine Regelung wünschte, die Polen unermeßlich stärken“
würde, der „trotz einer ganzen Menge von polnischen Provokationen nicht
reagiert oder zumindest nichts getan hat“, der noch mitten im Kriege vom
,,Geist des gesunden Engländertums“ sprach und mit ihnen gemeinsam , Schild–
wacht für Europa“ sein wollte und noch am zweiten Kriegstage „aus Polen
wieder herauszugehen“ versicherte, wenn England die Vermittlung dazu über-
nehmen wollte!
Aber wie 1870 Wilhelm I., Bismarck und Moltke die drei tollen Hunde“
waren, 1914. Wilhelm II. der „tolle Hund Europas“ hieß, so sprach auch 1938
CHURCHILL wieder von einem „tollen Hund“, den es rechtzeitig unschädlich
zu machen gelte.
Durch Generationen werden führende Männer Deutschlands als , tolle Hunde“
angebellt, bis sich dann gelegentlich ein kleiner Tausch anbietet, bei dem man
die Kriegsschuld gegen einen politischen Tagesvorteil verhokern kann: 1936
berichtet der amerikanische Vertreter beim Völkerbund, Gilbert, seinem US-
Außenminister Cordell Hull, das britische Kabinett sei bereit, die Schuldklau-
seln aus dem Versailler Vertrag zu entfernen, wenn Deutschland seine „An-
-sprüche auf die geraubten Kolonialgebiete“ aufgebe.
.
ABARTIGER EHRGEIZ
In dem Buche „GESCHICHTSFÄLSCHER“, herausgegeben vom sowjetischen In-
formationsbüro, lesen wir:
„Zu jener Zeit im Sommer 1939) konnte bereirs kein Zweifel darüber be-
stehen, daß England und Frankreich nicht etwa im Ernst gewillt waren, irgend
etwas zu unternehmen, um Hitlerdeutschland an der Entfesselung des Krieges
zu hindern, sondern im Gegenteil alles taten, was in ihren Kräften stand, um
durch geheime Vereinbarungen und Abmachungen und durch alle möglichen
Provokationen „Hitlerdeutschland auf die Sowjetunion zu hetzen“: Hier wird
der Westinächten vorgeworfen, sie hätten „die Aggression Hitlers angespornt“
und seien „eifrig bemüht gewesen, die Aggression nach dem Osten,
gegen
die
Sowjetunion zu richten.“
Aus dem Westen lautet es umgekehrt. Winston CHURCHILL schrieb am
22. Oktober 1941 an den Botschafter Sir Stafford Cripps, die Russen „haben
ihr Schicksal selbst über sich gebracht, als sie durch ihren Pakt mit Ribbentrop
Hitler auf Polen losließen und so den Krieg starteten … Wenn sie Verdacht
gegen uns hegen, dann nur wegen des Schuldgefühls und Selbstvorwurfes in
ihrem eigenen Busen.
Bei solchen Worten aber rumort es im treuherzigen Busen der Bundesdeut-
schen. Zum ersten- und einzigen Male erheben sie empört Einspruch gegen die
Großen dieser Welt und rufen: „Halt! Welche Schurkerei, wenn Ihr behauptet,
daß nicht wir selbst die Schurken sind!“
Kommt dann gar noch ein US-Historiker nach Deutschland, um einen
Deutschland entlastenden Standpunkt vorzutragen, dann sperrt man ihm im
Sinne der neuerrungenen Geistfreiheit den in Heidelberg rechtskräftig gemie-
teten Saal, damit er unsere unentbehrliche Monstranz die deutsche Allein-
kriegsschuld-Lüge — nicht verdunkele!
Deutschland, das nicht stark ist, ist besser, als ein liberales Deutschland, das
zu stark ist.
Sir Osbert SITWELL: ,, Nichit der Faschismus ist unrecht, sondern Deutschland.“
Ist nicht überhaupt die ganze Empörung über den Nationalsozialismus ge-
heuchelt, ein schlecht gewählter, weil durchsichtiger Vorwand für die Vernich-
cung eines Volkes, das nicht etwa zu schlecht, sondern zu tüchtig ist? Har nicht
England seit 400 Jahren wie CHURCHILL kaltschnäuzig feststelle den
ständigen Krieg gegen jede Macht in Europa unterhalten, die nicht in das
Konzept der Hegemonie des Inselstaates paßte? Im März 1936 rief Winston
CHURCHILL seinen Tories die alte Regel ins Gedächtnis: „Es handelt sich nicht
darum, ob es Spanien ist, oder die französische Monarchie, oder das franzö-
sische Kaiserreich, oder das deutsche Kaiserreich oder das Hitlerregime
Muß nicht jeder, der solche Worte als Offenbarung der göttlichen Weltord-
nung gelten läßt, fragen: Wozu dann das ganze Geschrei gegen den National-
sozialismus?
Und wenn wir schon vom Kerne allen demokratischen Wirkens sprechen, von
der Entscheidung des einzelnen über sein Schicksal: Wer hat denn unaufhör-
lich auf Abstimmung der Bevölkerungen in dem durch Versailles gewaltsam
zerrissenen Europa gedrängt? Hitler! Wer hat die demokratischen Entschei-
dungen gescheut, wie der Teufel das Weihwasser? Die Demokratien! Wer
kann es bestreiten?
Hitler hat den Engländern die Verteidigung ihres Weltreiches mit ausdrück-
lichen Worten angeboten. Welche Möglichkeiten aber verbleiben Deutschland,
wenn der britische Premier durch seinen engsten Mitarbeiter Horace WILSON
dem Mitglied der deutschen Botschaft, Fritz Hesse, erklären läßt: „England
kann die Hegemonie einer anderen Macht auf dem Kontinent nicht zulassen,
ohne zugrunde zu gehen oder die Grundlagen zu beseitigen, auf denen sein
Weltreich und sein Weltprestige beruhen. Wir haben 22 Jahre gegen Napoleon
gekämpft, wir werderi 100 Jahre gegen Hitler und Deutschland kämpfen,
wenn es erforderlich sein sollte
War nicht die Lage schon einmal so? 1909 erklärte der General Louis BOTHA,
der 1907 Premierminister von Transvaal und 1910 der Südafrikanischen
Union war, daß Deutschland einem Krieg mic England nicht entgehen könne,
»gleichviel, was es auch rue“. GLEICHVIEL, WAS ES AUCH TUE! Das
war zu Zeiten des kaiserlichen Deutschland, von dem eine deutsch-englische
Historikerkommnission 1955 feststellte, daß seine Politik 1914 nicht auf die
Entfesselung eines europäischen Krieges abzielte!
Henry W.STEED, späterer Auslandsredakteur der Londoner „Times“, erklärte
1911, der britische Außenminister Grey sei von Männern umgeben, die beses-
sen sind von der Auffassung, daß ein Krieg mit Deutschland so unvermeidlich
ist „wie das Aufgehen der Sonne
DIE GRÜNDE DER FEINDSCHAFT
Winston CHURCHILL: „Von allen Tyranneien der Geschichte ist die der Bol-
schewisten die schlimmste, die vernichtendste, die erniedrigendste. Es ist reiner
Humbug vorzugeben, sie sei nicht viel schlimmer als der deutsche Militaris-
mus.“ Mitten im Zweiten Weltkrieg erklärte er noch, er nähme nichts von sei-
nen Urteilen über den Bolschewismus zurück.
Warum also Kampf gegen Deutschland wegen des Nationalsozialismus
obendrein im Bunde mit Stalin? (dem CHURCHILL am 17. Februar 1945
schrieb: Ich bete darum, daß es Ihnen vergönnt sei, noch lange die Geschicke
Ihres Landes zu leiten, das unter Ihrer Führung seine ganze Größe offenbart
hat.“)
In der Septemberausgabe der Londoner „THE NINETEENTH CENTURY“ steht:
,,Auch wenn Deutschland das Modell einer Demokratie gewesen wäre und
England vor einem politischen System, das etwa dem System Hitlers geglichen
hätte, beherrscht worden wäre, würde England trotzdem unter Zwang ge-
standen haben, das Gleichgewicht aufrechtzuerhalten Ein despotisches
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Punkte entgegenzustellen .. nichts soll zugelassen werden, was die deutsche
Macht vergrößern könnte.“ Warum berichtete man nicht ein Gleiches über
Englands Haltung gegenüber Rußland oder Polen? Im Gegenteil, der belgi-
sche Botschafter in Berlin äußerte sich zu seinem britischen Kollegen: „Sie als
Engländer können überhaupt nicht ermessen, welche Barbaren die Polen sind.
Ich fürchte, der englische Slogan lautet, die Polen können nichts Falsches tun
und die Deutschen nichts Rechtes “ Wie richtig diese Auffassung war, wird
aus einer Anmerkung der britischen Dokumentensammlung ersichtlich, wo-
nach die wichtigsten Berater des britischen Premiers, wie Halifax und Van-
sittard, ernste Befürchtungen vor einer Regelung ohne Krieg“ hegten!
Deutschland hat 1933–39 um Freundschaft mit England in einer die Würde
beinahe verletzenden Weise geradezu gebettelt. Wer glaubt denn heute noch
ernsthaft, daß sie bei solcher Einstellung Englands und der dämonischen
Kräfte, die hinter ihm standen, auch nur denkbar war?.
GESCHÄFT UND KRIEG!
Im April 1939 äußerte der US-Botschafter in Paris, BULLITT: „Der Krieg in
Europa ast beschlossene Sache“! Warum dann berufen sich unsere Feinde außen
und Innen überhaupt noch auf irgend ein Verhalten Hitlers aus der Zeit nach
diesem 25. April 1939, wenn der Krieg auf der anderen Seite bereits unum-
stößlich feststand?
Wer Krieg will, kreist den als Opfer ausersehenen Staat ein. England und die
USA haben Polen derart bearbeitet, daß der US-Botschafter in Warschau be-
reits am 25. März 1939 nach Washington melden konnte: „Polen heute auf
dem Kriegsfuß. Hat dieses rasch und ohne Aufhebens erreicht.“ Und der pol..
nische Botschafter in London, Raczynski, berichtet nach Warschau vom höch-
sten Beamten des Außenministeriums: „Vansittart ist der Motor der Einkrei-
sungspolitik (politique d’encerclement) Deutschlands, gelenkt und angetrie-
ben von gewissen englischen Regierungskreisen.“ (17. Juli 1939). Wenn der
Botschafter Polens das vor dem Kriege schon wußte, warum wollen das die
Deutschen Jahrzehnte nachher noch nicht erfahren und begriffen haben?
„Deutschland ist ein mächtiges großes Land, 80 Millionen fleißiger und dis-
ziplinierter Deutscher werden iminer ein lästiger Faktor in der europäischen
Politik und Wirtschaft sein.“ So der britische Botschafter HENDERSON an sei-
nen Minister Halifax. Also nicht unsere Unarten und Fehler machen uns
„lästig für die einkreisenden Mächte, sondern unsere Tugenden!
Nicht, daß wir die Welt zerstören wollten, sondern daß Deutschland unter
Hidler aufblühte, war der Umwelt zuwider. Der leitende Beamte des briti-
schen Auswärtigen Amtes, VANSITTARD, meinte 1934 in seiner völkerverbin-
denden Art: „Wir können es uns schwerlich leisten, Hitlerdeutschland auf-
blühen zu lassen. Der Gewerkschaftsbund ist ebenfalls dieser Meinung, wenn
auch aus anderen Motiven – vergleiche den kürzlich angekündigten Boykott
deutscher Waren.“
Der britische Botschafter HENDERSON fragt seinen Außenminister Halifax, ob
man „Deutschland in seinem eigenen Safte schmoren lassen“ wolle. „selbst
die Vorstellung, daß das deutsche Volk Hitler und sein Regierungssystem
stürzen wird als Ergebnis unserer Politik, ihn als einen Paria zu behandeln,
haç meiner Meinung nach keine bessere Grundlage als den Wunsch, daß es so
sein möchte. Andererseits muß die Verneinung aller Hilfe und die Verweige-
rung jedes sympathischen Verstehens ein Gefühl der Verzweiflung erzeu-
gen Wenn es die Wirkung unserer Politik nach 1938 ist, Deutschland wirt-
schaftlich einzusperren, so wie es nach 1918 territorial eingesperrt war, müssen
wit der Aussicht auf eine Verewigung des Wettrüstens entgegensehen mit der
Wahrscheinlichkeit der Enttäuschung an dessen Ende.“ Wie genau kannten
unsere Gegner ihre verbrecherische Haltung und daß von ihnen ausging, was
sie dann dem besiegten Volke in die Schuhe schoben!
Schon 1937 stellte die Korrespondentin der „New York Times“ Anne O’Hara
M¢ CORMICK fest, daß der Kurs Englands sei, sich „Deutschland in fast jedem
Auf einem Bankett, das der berüchtigte Kriegshetzer und Freimaurer North-
cliffe 1917 gab, erklärte der US-Journalist Isaak MARCOSSOHN: „Der Krieg ist
ein riesenhaftes Geschäftsunternehmen, wobei nicht der Heroismus der Solda-
ten, sondern die Geschäftsorganisierung das Schönste ist, und Amerika ist
stolz auf die günstige Geschäftslage, die es erlebt.
Die „SATURDAY REVIEW“ schrieb am 11. September 1897: „Völker haben um
eine Stadt oder um das Erbfolgerecht Kriege geführt sollten sie nicht um
250 Millionen Pfund jährlichen Handelsumsatzes Krieg führen?“
Natürlich spielt in der Politik der Gesichtspunkt Geschäft und Geld gewaltig
mit, und nicht erst in neuerer Zeit. Aber Geld und Macht durchdringen sich,
und beide Kräfte sind wiederum tausendfach durchwachsen von anderen An-
trieben. Die Fragen: Recht, Kriegswille, Kriegsvorwand, Geschäft und Macht
sind in einem kurzen Gespräch trefflich zusammengefügt, das der britische
Premier (1902-05) BALFOUR 1910 führte: „Wir sind wahrscheinlich röridt,
daß wir keinen Grund finden, Deutschland den Krieg zu erklären, ehe es
zuviel Schiffe baut und unseren Handel nimmt.“ Auf die Gegen vorstellung,
warum England, um konkurrieren zu können, denn nicht härter arbeiten
wolle, entgegnete er: „Vielleicht wäre ein Krieg einfacher für uns … Ist das
eine Frage von Recht und Unrecht? Vielleicht ist das nur eine Frage der
Erhaltung unserer Vorherrschaft!“
Also: Geschäft und Macht bedingen sich, und wenn Krieg „einfacher“ ist als
„härter arbeiten“, dann ist es nur eine Frage der Verschmitztheit, der Welt-
öffentlichkeit einen Vorwand als Kriegsgrund glaubhaft zu machen. Recht und
Unrecht sind dabei keine Gesichtspunkte. Wenn man gesiegt hat kann man
dann ohnehin das Opfer als Ungeheuer zur Schau stellen. So 1918, wie 1945.
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………..
Die führende Londoner Zeitung „TIMES“ schrieb 1919: „Sollte Deutschland
in den nächsten 50 Jahren wieder Handel zu treiben beginnen, so haben wir
diesen Krieg umsonst geführt.“
Im März 1933 kam die Boykottbewegung gegen Deutschland in Gang. Der
Gewerkschaftsführer CITRINE meinte 1936, der Boykott wäre die beste Me-
thode gegen Hitler, und wenn dieser Erfolg hätte, wäre der Krieg unver-
meidbar.
ERERBTE ANTRIEBE
Trotz solcher recht gewichtiger Hinweise sollte man keineswegs ausschließlich
damit alle Kriege erklären wollen. Vor allem sollte man nicht die Bedeutung
alter politischer Traditionen übergehen, die ja viel mächtiger sind, als jene
Schwätzer meinen, welche die Weltgeschichte am liebsten als eigentlich erst mit
ihrer eigenen Geburt beginnend betrachten.
Das Wort des deutschen Historikers Leopold v. RANKE: „In den Traditionen
der Macht liegt für spätere Geschlechter der schier unwiderstehliche Antrieb
des Werteifers mit den früheren“ ist den wenigsten Betrachtern der Gegen-
wart in seiner vollen Bedeutung bewußt.
Das politische Testament Richelieus von 1629, die russische Denkschrift von
1864. und die britische von 1907 stellen alle fest, daß die Niederhaltung
Deutschlands die stetige Voraussetzung für die Entwicklung des eigenen Staa-
tes sei. Demzufolge ist es nicht überraschend, daß Churchill, Stalin und
de Gaulle in den Jahren 1944-46 erklären, daß der Zweite Weltkrieg ein
30jähriger Krieg“ sei, somit also nur die organische Fortsetzung. des
ersten,
mit dem erklärten Ziel der Zerstörung der deutschen Einheit als dessen eigent-
lichem Ergebnis.
DIE DEUTSCHE WIEDERAUFRÜSTUNG
US-Präsident Woodrow Wilson fordert in seiner Proklamation vom 8. Ja-
nuar 1918 für alle Länder der Welt:
„Gegenseitige angemessene Bürgschaften dafür, daß die Rüstungen der Natio-
nen auf das niedrigste, mit der inneren Sicherheit vereinbarte Maß beschränkt
werden. *
Das deutsche Echo war die Mantelnore der Reichsregierung vom 29. Mai 1919:
„Deutschland bietet an, mit der Entwaffnung allen anderen Völkern voran-
zugehen, um zu zeigen, daß es helfen will, das neue Zeitalter des Rechtsfrie-
dens herbeizuführen.“
Die Vollzugsmeldung entnehmen wir einem Buch des italienischen Minister-
präsidenten Francesco NiTTI 1924:
„Deutschland ist heute völlig entwaffnet, sein kleines Heer genügt kaum für
den Polizeidienst und es hat weder See- noch Luftflotte, weder Waffen noch
Waffenindustrie.
Und wie dankten es uns die demokratischen Sieger?
Zehn Jahre später, am 29. November 1934, sprach der verantwortliche bridi-
sche Premier von 1918, LLOYD GEORGE: … und was sind die Beschwerden
Deutschlands? Sie bestehen darin, daß die Siegermächte des Vertrages von
Versailles den Deutschen feierlich versprachen, man würde abrüsten, wenn
Deutschland mit der Abrüstung vorangehe. Vierzehn Jahre lang hat Deutsch-
land auf die Erfüllung dieses Versprechens gewarter. In dieser Zeit ist eine
Reihe ausgesprochen friedfertiger Minister in Deutschland tätig gewesen …
man hat sich über diese Minister in einer Reihe von Pakten – davon einer
ein ausgesprochener Anti-Kriegs-Pakt – lustig gemacht
Und wie verhielt sich daraufhin das „kriegslüsterne“ nationalsozialistische
Reich?
Am 16. März 1933 legte der britische Regierungschef Mac DONALD einen Plan
für die Abrüstung der Welt vor, wonach dem französischen Block 1.000000
Mann, (die Rote Armee allein hatte schon 1000000!) Deutschland aber nur
200000 Mann zugestanden wurden. Verhältnis 1 : 10!
An Flugzeugen: Frankreich 500, Polen 200 usw. – Deutschland O (Null)!
Und Hitler nahm dennoch diesen Plan an! In seiner Reichstagsrede vom
17. Mai 1933 legte er sich fest: „Deutschland ist ferner ohne weiteres bereit,
auf die Zuteilung von Angriffswaffen dann überhaupt Verzicht zu leisten,
innerhalb eines bestimmten Zeitraumes die Rüstungsnationen ihrerseits
diese Angriffswaffen ebenfalls vernichten und durch eine internationale Kon-
vention die weitere Anwendung verboten wird.“ War das nicht genau das,
was Woodrow WILSON 1918 gefordert hatte? Aber Frankreich lehnte schroff
ab.
Einer der nächsten Mitarbeiter Mac Donalds, HENDERSON, gab am 19. Mai
1933 zu, daß Deutschland die Gleichberechtigung nicht durch eigene Aufrü-
stung, sondern durch die in Versailles beschlossene Abrüstung der Sieger er-.
reichen wolle. War Hitlers Bereitschaft nicht der Traum alleş Pazifisten?
Warum, zum Teufel, sollen wir denn zu feige sein, dies auszusprechen?
In der Denkschrift der Reichsregierung vom 18. Dezember 1933 vertiefte
HITLER noch seine Willenserklärung: „Die deutschen Vorschläge beziehen sich
ausschließlich auf defensive Rüstungen. Sie sind so gemäßigt, daß die Ober-
legenheit der französischen Rüstungen bestehen bleibt. Sie schließen im übri-
gen deshalb jedes Wettrüsten aus.weil danach die hochgerüsteten Staaten ver-
pflichtet werden sollten, ihre Rüstungen nicht weiter zu erhöhen Deutsch-
land tritt dieser Konvention bei mit der Verpflichtung, aus freiem Willen von
der ihm gegebenen Gleichberechtigung nur einen so maßvollen Gebrauch zu
machen, daß darin keine offensive Gefährdung irgend einer anderen euro-
päischen Macht zu sehen ist.“
wenn
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HITLER hat seinen Widersachern zugerufen, er „sei bereit, bis zum letzten Ma-
schinengewehr abzurüsten“, wenn sie ein. Gleiches täten! Und jene Mächte, die
sich schon (nach den Worten Lloyd Georges) über den deutschen Friedens-
willen der Weimarer Minister lustig machten“, haben heute die Frechheit, die
Macht der Kriegsbrandstifțung zu bezichtigen, welche die radikalsten Vor-
schläge zur Abrüstung einbrachte – Vorschläge, die man noch nicht einmal
der Erörterung
wert hielt!
So kam es endlich dahin, daß der nach England emigrierte sudetendeutsche
SPD-Abg. Wenzel JAKSCH für den Zeitpunkt März 1939 feststellen konnte:
„Hitler besaß damals die Vorräte an Waffen und Kriegsmaterial noch nicht,
die er in der Tschechoslowakei erbeutete!“ Man bedenke: Am Vorabend des
Krieges, als auf einen Tschechen 10 Deutsche trafen, hatte unser Nachbar mehr
Rüstungsgüter als wir!
Aber unsere aufgeklärten Zeitgenossen sprechen von der „wahnsinnigen deut-
schen Aufrüstung“!
Der englisch-jüdische Professor A. J.P. TAYLOR schrieb: „Der Stand der deut-
schen Rüstung 1939 liefert den entscheidenden Beweis dafür, daß Hitler nicht
an einen allgemeinen Krieg dachte und wahrscheinlich überhaupt keinen Krieg
wollte Unter Hitlers Regie wurde Deutschland dafür gerüstet, den Ner-
venkrieg zu gewinnen – den einzigen Krieg, den er verstand und schätzte; es
war nicht gerüstet, Europa zu erobern Einen größeren Krieg plante er
nicht, deshalb war es gleichgültig, daß Deutschland für ihn nicht gerüstet
schlaggebendsten die Oberzeugung von der kräftemäßigen Überlegenheit der.
eigenen Kriegskraft mit. Diese ist nicht nur aus der eigenen abzuleiten, son-
dern ebenso aus der Einschätzung der Stärke, Bewaffnung und Ausbildung
und vor allem der moralischen Haltung des ins Auge gefaßten Gegners.
Wir wissen heute, besonders nach den jüngsten Ausschüttungen der Archive
unserer Feinde, woher die verheerende Fehleinschätzung der Deutschen Wehr-
macht stammt, die entscheidend für das politische Verhalten und die Kriegs-
entschlossenheit der Gegenseite gewesen ist.
Wenn der Chef des deutschen Generalstabs und der leitende Beamte des
deutschen Außenministeriums in vollendeter Offenheit gegenüber dem Feind
dessen Partie spielt: Dann ist allerdings kaum eine andere Auswirkung denk-
bar, als die verlockende Aussicht der anderen auf einen militärischen Spazier-
gang gegen ein bis in die Spitze durch Verrat zersetztes Deutschland.
„Schwäche ist eine zu große Versuchung für die Starken“ sagte der US-Gene-
ralstabschef George MARSHALL. Was sich in Deutschland als „Widerstand“ be-
zeichnet, kann als seine eigentliche Leistung bezeichnen, den Feinden Deutsch-
lands den Kriegswillen entscheidend erleichtert und belebt zu haben. Die Mit-
tel jedoch, durch die sie diese Wirkung bewerkstelligt haben, stellen nicht nur
ihren Charakter, sondern auch ihre Intelligenz in Frage.
Sie logen, den englischen Kriegstreibern (deren Anführer. CHURCHILL 1915
ausrief: „Wir werden Deutschland an der Kehle würgen, bis sein Herz aus-
setzt“) vor:
*Die Achse Rom Berlin sei vollständig zerbrochen.
*Ribbentrop sei überzeugt, daß das „degenerierende“ englische Volk
nicht kämpfen werde. (Der vor kurzem in London freigegebene Haupt-
bericht „A 5522″ beweist das genaue Gegenteil!)
*Die Rohstofflage sei verzweifelt, Treibstoff nur noch für ganz wenige
Monate vorhanden.
*Es sei vollkommen falsch, daß die deutsche Nation geschlossen hinter der
Führung stehe.
*Die Verwaltung würde allmählich paralysiert.
*Göring vertrete die Politik der Verräter.
*Sie wollten den Frieden erhalten. (Der verhinderte Reichskanzler
GOERDELER sagte dem Chef der Wirtschaftsabteilung im englischen
Außenamt, Ashton-Gwatkin: „Die einzige Chance, Hitler von der
Armee zu trennen, wäre die, Deutschland und Italien in einen Krieg
zu verwickeln“
„!)
*Nach Hitlers Überzeugung sei England „Feind Nr. 1″!
Also nur frisch hineingestoßen in den morschen Staat, denn dort lauern doch
die echten preußischen Offiziere, die, wenn der Feind auch vergeblich auf den
M
war,
Aus Gesprächen mit dem zweiten Mann der Kriegsmarine, General-Admiral
Schniewind, weiß der Verfasser, daß Hitler. 1938 das Drängen des Groß-
admirals Raeder auf Schwerpunktbildung und Beschleunigung der maritimen
Rüstung mit dem Bemerken zurückwies, daß unsere diesbezüglichen Maß-
nahmen „Zeit bis 1946″ hätten und daß der Flottenausbau getrost „homogen“
erfolgen könne.
England aber hat, wie CHAMBERLAIN erklärte, nach der Münchner Konferenz
sein Verteidigungsprogramm beschleunigt und ausgebaut“, und CHURCHILL
stellt am 16. Oktober 1938 fest, „daß wir jetzt endlich der Barbarei den Rang
soweit abgelaufen haben, um sie überwachen“ zu können. Aber: Wenn die
Alliierten rüsten, opfern sie sich für den Gedanken der Freiheit, wenn das
Pack der Deutschen mit der Abrüstung in Wort und Tat vorangeht, ist das
der Ausdruck wilder Angriffslust.
DIE HERREN VOM WIDERSTAND
Bei all denen, die in freier Entscheidung handeln und nicht in eine Zwangs-
lage manövriert worden sind, wirkt – von unzähligen anderen Bedingungen
und Einflüssen abgesehen – bei jeder Entschlossenheit zum Kriege am aus-
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nung auf ein bevorstehendes Attentat, das schon vorbereitet war und den
Nationalsozialismus zu Fall bringen sollte Ebenso wie im Jahr 1938 hat
man uns hiervon in der letzten Woche vor dem Kriege dauernd erzählt und
uns gebeten: Haltet aus, und die deutschen Generale werden Hitler stürzen‘.
Sie haben tolldreist gelogen, daß 1939 die „Moral der deutschen Bevölkerung
so schlecht ist, wie 1917, ja 18″! Und dann erlebte die Welt den zähesten
Kampf, der sich jemals auf diesem Erdball abspielte, indes ihre Moral nicht
ausreichte, ihr Wort einzulösen, und damit England zum betrogenen Berrü-
ger machte!
gen
verbindlich zugesagten“ Umsturz warten mußte, nauf der richtigen Seite
stehen werden, wenn und wann die Zeit kommt“!
Daß diese Herrschaften keine belanglose Nebenrolle spielten, beweist, daß
höchste Vertreter britischer Politik wie Chamberlain, Churchill, Halifax,
Vansittard, Horace Wilson usw. ihre Berichte lasen: Daß man viel Zeït dar-
auf verwendere, zahlreiche Besucher dieser Sorte zu empfangen, um ihre ‚fro-
hen Botschaften anzuhören, zeigt, daß man mit ihrer Unterstützung bei der
Zerstörung des Deutschen Reiches und seiner Zukunft ernstlich rechnete. Denn
wenn man von so hohen Herren der guten Gesellschaft Deutschlands genaue
wertvolle Ratschläge empfangen durfte, wie: „Hitler muß daran gehindert.
werden, sich die Neutralität der Oststaaten zu sichern“, oder den Hinweis auf
die Stellen, wo der Westwall am leichtesten durchstoßen werden könne – dann
hat man doch wohl recht treue, verläßliche Freunde.
Der frühere Generalstabschef, Generaloberst BECK, hat seinem Verräterkolle-
Leuschner 1943 erklärt: „Der beabsichtigte Putsch sei nun nicht mehr nötig.
Man verfüge jetzt über genügend Vertrauensleute in Kommandostellen der
Ostfront, so daß man den Krieg bis zum Zusammenbruch des Regimes regu-
lieren könne.“ Und Herr von STAUFFENBERG reiste in der preußisch-soldati-
schen Mission zum Chef des Stabes von Feldmarschall Rommel, General Spei-
del, um ihm vorzuschlagen, „dafür zu sorgen, daß durch falsche Befehlsertei-
lung ein Loch in der Westfront aufgerissen werde, um einen Durchbruch der
Allierten zu erreichen.
Diesen großartigen Kerlen hat die britische Regierung von dem kriegsaus-
lösenden Ultimatumn 48 Stunden früher Kenntnis gegeben als der deutschen
Reichsregierung, damit sie Zeit hätten, den „verbindlich zugesagten“ Putsch
vorzubereiten.
Aber die Verräter haben England und Polen damit ebenso betrogen wie ihr
eigenes Volk. Die Polen waren doch so arrogant in ihrem Auftreten, weil sie
glaubten, mit einem Krieg nichts zu riskieren. Sagte doch der polnische Bot-
schafter Lipski zum Legationsrat der britischen Berliner Botschaft, Ogilvie-
Forbes, er sei „überzeugt, daß im Falle eines Krieges Unruhen in diesem
Lande ausbrechen und die polnischen Truppen, erfolgreich gegen Berlin mar-
schieren würden. Deshalb gab der polnische Außenminister Beck seinem Bot-
schafter die Weisung: „Lassen Sie sich unter keinen Umständen in sachliche
Diskussionen ein!“
Deswegen glaubte der französische Generalstabschef GAMELIN, daß Frankreich
nicht werde kämpfen müssen, deswegen seine großmäulige Ankündigung, die
französische Armee werde nach Deutschland ,so leicht und so schnell eindrin-
gen, wie ein Messer Butter durchschnéidet“!
Um es noch deutlicher zu machen, warum man sich so leicht zum Krieg ent-
schlo, sei auf die Erinnerungen des französischen Außenministers BONNET
yerwiesen: „Man rechnete mit einem leichten und schnellen Sieg in der Hoff-
Neville CHAMBERLAIN, das Werkzeug der internationalen Kriegstreiber,
schrieb am 10. September 1939. aufrichtiger, als er je zur benebelten Offentlich-
keit sprach: „Was ich erhoffe, ist nicht der militärische Sieg, von dem ich be-
zweifle, ob er überhaupt zu erringen ist, sondern ein Kollaps der inneren
deutschen Front“,
Der Gipfelpunkt der Niederdracht dieser Verrätergruppe war dann, daß sie
Hitler den Krieg und den Zusammenbruch der Fronten anlasteten, an dem sie
selbst gearbeitet haben mit einer Hinterhältigkeit und Ehrlosigkeit, die in
der Geschichte ohne Beispiel ist. Es dürfte kaum zuviel gesagt sein, daß diese
Kreise den Ausschlag gaben für die Auslösung des Krieges mit dem Einbruch
all der Kräfte in das Herz Europas, die heute am Untergang und der Auf-
lösung unseres Volkes wirken,
4
DIE AUSWEITUNG DES KRIEGES
Nicht erst hinterher konnte man erkennen, wohin der Weg führen mußte,
denn HENDERSON schrieb am 25. August 1939 nach London: „Im letzten Jahr
führten wir die Tschechen ins Verderben und in diesem März (Garantie Eng-
lands für Polen) führten wir die Polen auf denselben Weg, ad nauseam (zum
Erbrechen).“
Als sie den Krieg endlich erzwungen hatten, bestanden die Anstifter unbe-
irrbar auf der Verwirklichung ihres eigentlichen Zieles der Zerstörung
Deutschlands – obwohl auch für sie unverkennbar war, daſ gerade Deutsch-
land nach dem Polenfeldzug auf die Einstellung des Kampfes drängte und
schon gar eine Ausweitung zu einem Weltkrieg verhindern wollte. Selbst ein
CHURCHILL bezeugte im Herbst 1939 den Friedenswillen Hitlers: „Hitler
hatte ohne Zweifel alles Interesse, den Krieg im Westen zu beénden.“
Im gleichen Sinne bemühte sich das Reich im Fernen Osten. Der deutsche Bot-
schafter in Tokio, STAHMER, hat laut Protokoll der Unterredung mit dem
japanischen Außenminister Matsuoka den deutschen Willen kundgetan:
„Deutschland wünscht nicht, daß sich der gegenwärtige Konflikt in einen Welt-
krieg verwandelt (9./10. September 1940).
15
4
.
………..
Während Deutschland die empörendsten Herausforderungen der USA schwei-
gend hinnahm, wandte sich der französische Außenminister REYNAUD 1940
an Roosevelt: „Wenn Sie uns die Gewißheit des sehr baldigen Eintritts der
Vereinigten Staaten in den Krieg geben können, wird das Schicksal der Welt
einen anderen Verlauf nehmen,
Britische Politiker vom Schlage Churchills, Duff Coopers und Hore-Belishas
waren alle „im Zustand wütender Bestürzung“, als sich die Möglichkeit einer
frühzeitigen Beendigung abzeichnete:
„Nie war ein Krieg leichter zu stoppen als dieser“, sagt ganz ungescheut
Winston CHURCHILL. Aber da jener schon 1938 ,, beschlossene Sache“
gewesen
war und Deutschland keine Anstalten machte, sich selbst zu zerstören
sondern im Gegenteil, wie Vansircard sich ausdrückte, „aufblühte“ — ‚mußte es
eben abgeschlachtet werden, auch wenn es, wie Churchill hinterher meint, das
„falsche Schwein“
gewesen war.
belog sein Parlament in unglaublicher Weise über die diplomatischen Vorgänge
der letzten Vorkriegstage.
Der Verfasser hat 1937 eine 125 Mann starke Delegation von Mitgliedern
des Unter- und Oberhauses 10 Tage durch Deutschland begleitet. Sie waren
völlig überrascht, in Deutschland alles so viel anders anzutreffen, als sie es aus
ihren Zeitungen entnommen hatten. „Now can our papers lie“! (Nun können
unsere Zeitungen lügen) – war der Ausruf eines Abg. der liberalen Partei, der
sich empört über die Irreführung durch die englische öffentliche Meinung“
äußerte. Wenn schon auf Parlamentarier die Wirkung dieser Hetze dergestalt
war – wie sollte man sich dann wundern, wenn der „kleine Mann“ verrückte
Auffassungen über den „Würger“ Deutschland übernahm?
Was soll man vom Geisteszustand einer Regierung Heilsames erwarten, wenn
ein Duff COOPER (Verteidigungs- und Kriegsminister des britischen Weltrei-
ches) sich zu der absurden Behauptung versteigt, daß das Deutsche Reich in sei-
nem 80jährigen Bestehen „nichts als Angriffskriege hervorgebracht hat“? Und
genau der Oberste Beamte des britischen Außenamtes nennt die Deutschen
„notorische Schwindler und Falschspieler“ !
.
VERHANDELN STATT KÄMPFEN?
So dachten jene, die sich heute beklagen, Hitler hätte verhandeln sollen, statt
zu kämpfen! Haber nicht alle Regierungen der Jahre 1918 bis 1933 verhan-
delt? Mit welchem Erfolg? Reichsaußenminister Gustav STRESEMANN hielt
dem englischen Diplomaten Bruce Lockhart am 13. April 1929 vor: „Es ist
nun fünf Jahre her, seit wir in Locarno unterzeichnet haben. Wenn Ihr ein
einziges Zugeständnis gemacht hättet, würde ich mein Volk überzeugt ha-
ben jetzt bleibt nichts mehr übrig, als rohe Gewalt.“
Warum nur wollen wir heute noch nicht wahrhaben, was der britische Bot-
schafter schon vor dreißig Jahren offen ausgesprochen hat: „Erfahrungen hat-
ten Deutschland gelehrt, daß nichts ohne Gewalt erreicht werden konnte“
Selbst ein erklärter Hitler-Gegner, der Historiker Michael FREUND, mußte
zugeben: „Es ist in der Tat schwer zu bestreiten, daß keine deutsche Regie-
rung weniger fordern konnte, als es Hitler in seinen Vorschlägen tar“ (von
Polen).
Aber bei unseren Gegnern wurde gehetzt, während gleichzeitig Hitler An-:
griffe in der Presse, wie sie im Ausland tagesüblich waren, verbot. Die angel-
sächsischen Staaten haben den Ehrenschutz fremder Staatsoberhäupter, Staats-
organe und diplomatischer Vertretungen stets abgelehnt. Sie haben sich gewei-
gert, einem internationalen Verbot der Kriegspropaganda zuzustimmen! Die
Deutschen aber sollten die Kriegslüsternen gewesen sein!
Unsere Gegner haben mit übertriebenen Berichten über unsere Rüstung die
Bevölkerungen aufgeputscht, sie logen 1936 die Gefahr einer deutschen Lan-
dung in Marokko herbei, griffen Meldungen über eine deutsche Mobilmachung
gegen
die Tschechoslowakei im Mai 1938 völlig aus der Luft, faselten im März
1939 von einem Ultimatum Hitlers an Rumänien, und der Premier Englands
HINTERGRÜNDE
Das große Kesseltreiben-gegen Deutschland ist keinesfalls von einer einzigen
Kraft oder einem einzelnen Staat oder gar Staatsmann ausgelöst worden. Der
Ursachen sind viele, und die Einflüsse laufen nicht selten durch- und gegenein-
ander. Zudem soll man sich hüten, die letzten Auskünfte allein in diplomati-
schen Akten zu suchen. Sie sind nicht nur unvollständig, weil seit Menschen-
gedenken die peinlichsten Beweisstücke verschwunden sind, sondern noch viel
mehr sind sie auf Verdeckung und Irreführung angelegt. Darüber hinaus fin-
den gerade die wichtigsten Überlegungen und Veranlassungen keinen schrift-
lichen Niederschlag, weil die politischen Verbrechen in Zirkeln ausgeheckt und
gesteuert werden, die ihrem Wesen nach den Charakter geheimer Verschwö-
rungen tragen. BSIMARCK meinte, daß meist erst 50–100 Jahre danach „die
Ausschüttung der Archive und Denkwürdigkeiten Mitwissender“ die öffent-
liche Meinung in den Stand setzen, das Wesentliche politischer Vorgänge be-
urteilen zu können.-
Im Januar 1939 berichtet der US-Botschafter in Paris, BULLITT: „Es ist die
entschiedene Ansicht des Präsidenten, daß Frankreich und Britannien mit
jeder Art von Kompromißpolitik mit den totalitären Ländern Schluß, machen
müssen.“ Die USA, seit 1917 gewohnt, sich als die führende Weltmacht auf-
zuspielen, bestimmt, daß an Stelle der Verständigung der Zusammenstoß
treten soll.
So müßte man denn gar die britische Politik von 1933–39 als aus zweiter
Hand geführt ansehen? Wen überrascht es? Gewiß nicht den Leser der „Deut-
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16
schen Politik“ Nr. 25 vom Jahre 1917, in der der Historiker Friedrich
MEINECKE schrieb: „Nordamerika scheint das Zukunftsbild eines großen an-
gelsächsischen Weltkonzerns vorzuschweben, der breitbeinig und hemdsärme-
lig unserem Erdball die Gesetze gibt, in dem dann aber nicht England, son-
dern Nordamerika die Hegemonie übt, aber so, daß England eine Art von
Lebensversicherung für sich darin finder.“
Verstehen wir jetzt die Zurück weisung des deutschen Bündnisangebotes durch
VANSITTARD am 28. August 1939: „Und gegen wen sollen wir uns verbünden
mit einem solchen Pack wie dem jetzigen Regime in Deutschland? Die bloße
Andeutung würde uns in den Vereinigten Staaten ruinieren.“
Gehört in diesen seit Jahrzehnten gegebenen Rahmen nicht auch das Wort
CHURCHILLS in einem Telegramm an Roosevelt 1940: „Würde ich Premier
Britanniens werden, könnten wir die Welt kontrollieren.“?
Gab es aber zwischen diesen beiden Staaten nicht noch ein weiteres mächtig
wißkendes Bindeglied? Auf dem 4. Zionistenkongreß am 13. August 1900
sagte Theodor Herzl, der Begründer der zionistischen Bewegung: „Das mäch-
tige England, das mit seinem Blick die Welt umspannt, wird unsere Aspira-
tion verstehien. Mit England als Ausgangspunkt können wir sicher sein, daß
die zionistische Idee mächtiger und höher steigen wird, als je.“ Und die eng.
lische Zeitschrift „Weekly DISPATCH“ schrieb im April 1917, daß beinahe alle
Staatsmänner der USA Palästina wieder als jüdischen Staat herstellen wollen.
Sollen wir es besser wissen, als die „FREEMASON CHRONICLE“: daß die Frei-
maurerei England bei seiner auswärtigen und internationalen Politik die aller-
wertvollsten Dienste leistet“? Und daß „die Größe des Britischen Weltreiches
das Werk der Freimaurerei“ sei?
Chamberlains Wort, wonach die USA und das Weltjudentum England in den
Krieg gezwungen haben, verliert in dieser Überschau seinen überraschendeni
Charakter. Begreifen wir einen britischen Premier und seine Minister als Bau-
ern im Schachspiel der Macht, dann wird vollends einleuchtend, daß Deutsch-
land jedes Wort der Vernunft und Versöhnung in den Wind gesprochen hat.
Das Femeurteil scheint 1933 abgefaßt worden zu sein. Jedenfalls wurde von
der Macht, die Chamberlain als ,,Weltjudentum“ bezeichnete („world Jews“),
in dem Londoner Millionenblatt „Daily Express“ am 24. März 1933 (drei-
unddreißig!) Deutschland der Fehdehandschuh ins Gesicht geschleudert: „Das
israelische Volk der ganzen Welt erklärt Deutschland wirtschaftlich und finan-
ziell den Krieg“. Am 13. September 1939 bekennen die Juden in den Nieder-
landen, die Juden in aller Welt seien , entschlossen, den Ausrotrungskrieg
nach Deutschland zu tragen bis zur totalen Vernichtung“.
Und nun müssen wir den Bundeskanzler a. D. Willy Brandt fragen, ob das
amerikanische Nationalarchiv die Welt irregeführt hat mit der Veröffent-
lichung seiner Worte: „Man darf nicht das deutsche Volk wegen einer Feind.
schaft tadeln, für die die Juden die Ursache sind und für die sie die Verant-
wortung tragen.“?
Man kann es jedem einzelnen überlassen, ob er sich bei dem Hinweis etwas
denkt, daß das britische Königshaus sich eine jüdische Abkunft zuschreibt und
daß die Prinzen desselben vom Beloch der jüdischen Londoner Kultusge-
meinde beschnitten werden.
Und gewiß muß noch ein weiteres Beispiel von Beziehungen zwischen den
angelsächsischen Mächten erwähnt werden. Wenn man die Verlautbarungen
freimaurerischer Blätter nicht für leeres Geschwätz nehmen soll, dann ist ein
Wort aus „The FREEMASONS CHRONICLE“ von 1887 des Nachdenkens wert:
daß das gute Einvernehmen zwischen Großbritannien und den Vereinig-
ten Staaten vor allem durch die Freimaurerei aufrechterhalten werde.“
Warúm tut man denn gar so betreten, wenn man auf diese Querverbindun-
gen hinweist? Am 10. April 1917 schrieb die „KÖLNISCHE VOLKSZEITUNG“:
Bereits vor zwei Jahren ist darauf hingewiesen worden, daß das amerika-
nische Rätsel in den Umtrieben und in der gewaltigen Macht der Freimaurerei
in den USA seine Erklärung findet. Wilson, Bryan und (Theodore) Roosevelt
sind nach eigenem amerikanischem gnis Freimaurer. Die nordamerika-
nische Freimaurerei, die in Staat, Schule und Parlament herrscht, übt einen
großen Linfluß auf das ganze öffentliche und politische Leben des amerikani-
schen Volkes aus … Amerika ist in Wahrheit das klassische Land der Frei-.
maurerei. Die Regierung der USA besteht fast vollständig aus Logenbrüdern.“
18
19
USA
.
>>
CC
Zweimal innerhalb dreißig Jahren waren die streitenden Parteien Europas
etwa gleich stark. Beide Male gaben die USA den Ausschlag. Beide Male
empfahlen sich die Amerikaner als Träger hoher Ideale und selbstverständlich
gleichzeitig als glühende Verfechter des Friedens. Mit welchem Recht? Giselher
WIRSING schreibt über die Geschichte:
„Sie zeigt von 1823 bis 1941 eine Kette von nicht weniger als vierundzwanzig
nordamerikanischen Angriffsunternehmungen, wobei weder Kämpfe mit den
Indianern noch verschiedene kleinere Interventionen in Ostasien mitgerechnet
sind. Bei keinem dieser vielen Angriffskriege und Revolutionen, die Amerika
geführt oder entfesselt hat, sind die Vereinigten Staaten der angegriffene Teil
gewesen. In allen Fällen waren sie auch nach der amerikanischen Geschichts-
darstellung selbst die Angreifer.“
Dieser Staat hatte mit seiner ungeheuren technisch-wirtschaftlichen Leistungs-
fähigkeit die Entscheidung über drei Möglichkeiten:
Er konnte der einen wie der anderen Partei zum Sieg verhelfen oder – beiden
zum Frieden. Was wählte er?
Als im September 1914 der französische Minister HANOTAUX angesichts der
unerwarteten deutschen militärischen Erfolge ein Friedensangebot an Deutsch-
land erwog, hat der amerikanische Botschafter mit dem Hinweis auf einen
möglidien späteren Kriegseintritt der USA dieser Absicht entgegengewirkt!
Es seien zur Stunde zwar nur etwa fünfzigtausend einflußreiche Leute“ in
den USA für den Krieg, aber bald würden es 100 Millionen sein!
Die Hintergründe dieser Haltung hat der Präsident der USA, Theodore
ROOSEVELT, in seinem Wahlprogramm des Jahres 1912 bezeichnet:
„Hinter der sichtbaren Regierung sitzt auf dem Thron eine unsichtbare Regie-
rung, die dem Volk keine Treue schuldet und keine Verantwortlichkeit aner-
kennt. Diese unsichtbare Regierung zu vernichten, den gottlosen Bund zwi-
schen korruptem Geschäft und korrupter Politik zu lösen, ist die Aufgabe des
Staatsmannes!“
VON BARUCH, der von sich selber aussagte, daß in seiner Hand‘ wohl die
größte Machtfülle der USA vereint war, sagte W. J. Graham (Vorsitzender
eines Vatersuchungsausschusses des Repräsentantenhauses), daß dieser „seinen
Posten des Präsidenten des Kriegsindustrieämtes zu Schiebungen mißbraucht
hatte, die selbst amerikanische Ausmaße übertrafen“. 74 Milliarden Mark
waren unter seiner Regie ausgegeben worden. Um 18,5 Milliarden Mark
wurde dabei das US-Kriegsministerium betrogen!
Der US-Senat beauftragte eine Kommission unter Leitung des Senators NYE
mit der Untersuchung der Gründe, die den Kriegseintritt der USA be-
stimmten (April 1917). Er kam zu dem Ergebnis, daß dieser bedingt war durch
die hohe Verschuldung Frankreichs und Englands gegenüber dem Bankhaus
MORGAN sowie durch die Interessen amerikanischer Kriegsmateriallieferanten.
Der US-Außenminister LANSING klagte 1915:
„Die furchtbarste Schwierigkeit, mit der wir zu tun haben, ist die, daß die
Aktion (aktiv in den Krieg einzugreifen) hinausgeschoben werden muß, bis
ein allmählicher Prozeß der Erziehung und Aufklärung erreicht ist.
1919 meinte Präsident WILSON, daß alle modernen Kriege dieser Art seien:
Gibt es denn jemanden, Mann oder Weib, ja, gibt es ein Kind, das nicht
wüßte, daß der Keim des Krieges in der modernen Welt industrielle und
kommerzielle Rivalität ise? Dieser Krieg (1914/18) war ein Industrie- und
Handelskrieg!“
Warum dann aber erst soviel von Kreuzzug für allerlei Ideale‘ sprechen?
Präsident COOLIDGE sagte das 1923 sehr knapp:
. The business of America is business.“ (Amerikas Geschäft ist, Geschäfte zu
machen.)
Außenminister LANSING 1917:
„Für mich kann der Krieg nicht früh genug kommen, denn ich weiß, daß er
eines Tages kominen muß!“
Am 6. März 1918 fordert dann Präsident WILSON:
„Gewalt, Gewalt bis aufs äußersté, unumschränkte, grenzenlose Gewalt.
Man stelle sich vor, ein solcher Ausspruch stammte von einem deutschen
Reichsoberhaupt: In jedem Lesebuch für deutsche Kinder würde er stehen!
Vor dem Zweiten Weltkrieg versicherte wiederum ein Präsident der USA, er
bete für den Frieden“, er werde nie Truppen außer Landes schicken, ja nicht
einmal Waffen, und bis weit in den Krieg hinein gelobte er seinem Volk „im-
mer und immer und immer wieder“, daß er die Söhne Amerikas nie in einen
Kneg schicken werde. Dabei hatte er schon vor dem Krieg, am 4. August 1939,
durch seinen Botschafter Lawrence STEINHARDT dem sowjetischen Außen-
minister Molotow gegenüber erklären lassen:
„Die Vereinigten Staaten seien genauso daran interessiert, wie die Sowjet-
union, die Niederlage Italiens und Deutschlands in einem europäischen Krieg
herbeizuführen.
Am 21. November 1938 berichtet der polnische Botschafter in Washington,
Jerzy Potocki, die Verlaurbarung des Botschafters der USA, BULLIT, „daß
die demokratischen Staaten absolut noch zwei Jahre bis zur vollständigen
Aufrüstung brauchen Es würde der Wunsch der demokratischen Staaten
sein, daß es dort im Osten žu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen
dem Deutschen Reich und Rußland komme Dann erst würden die demo-
kratischen Staaten, wie Bullit meint, Deutschland attackieren und es zur
Kapitulation zwingen.“
Santa,
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.
201
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C
Ja, eineinhalb Jahre vor dem deutsch-polnischen Krieg, im Februar 1938,
sctitieb ROOSEVELT an Lord ELIBANK, er sei „mit Leib und Seele“ dabei, die
amerikanische Offentlichkeit dazu zu erziehen, sich einem Kreuzzug gegen
Hitler anzuschließen.
Ein Mitglied seines Kabinettes, Jesse JONES, berichtete 1951;
„Ohne Rücksicht auf seine oft wiederholte Feststellung, ich hasse den Krieg,
war erigierig darauf, in den Krieg.zu kommen, weil dieser seine dritte Wie-
derwahl sichern konnte.
Eih Jahr später, im Februar 1939, sagte Präsident ROOSEVELT, man könne
die Teilnahme der Vereinigten Staaten am Krieg auf seiten Frankreichs und
Englands von vornherein voraussehen“. Wir werden sicherlich nicht zu An-
fang an ihin teilnehmen (weil man das Voik ja erst noch zum Krieg „erziehen“
mu!), aber wir werden ihn beenden“. „Er verkaufe Frankreich Flugzeuge,
da die französische Armee die erste Verteidigungslinie der Vereinigten Staa-
WADAU
ten sei.
Diesen Bericht BULLITs über die Äußerungen Roosevelts beendet er mit der
zusammenfassenden Feststellung gegenüber dem polnischen Botschafter Po-
OCKI, daß es die Politik des Präsidenten sei, „die Kompromißtendenzen
Englands zu schwächen“.
In Washington saßen also die letztendlich entscheidenden Kriegstreiber.
BULLIT, der US-Botschafter in Frankreich, erklärt seinem polnischen Kollegen
in Washington ohne jeden Uinschweif:
„Die Vereinigten Staaten verfügen England gegenüber über verschiedene und
ungeheuer bedeutsame Zwangsmittel. Allein die Drohung ihrer Anwendung
dürfte genügen, England vor einer Kompromiſpolitik auf Kosten Frankreichs
Żurückzuhalten.“
Drei Monate vor Kriegsausbruch, am 28. Mai 1939, versicherte ROOSEVELT
dem Expräsidenten Benesch:
„Seien Sie gewiß, daß wir in diesem Krieg für Sie nicht weniger tun werden,
als im letzten Krieg!“
Daß er seinen Krieg bekommen wird, steht schon gar nicht mehr zur Debatte:
Man spricht bereits davon, was man alles in demselben zu tun gedenkt!
J. P. KENNEDY, der US-Botschafter in London, erklärte:
»Hitler würde mit Rußland gekämpft haben, ohne etwa später in Konflikt
mit England zu geraten, wenn im Sommer 1939 Bullit nicht ständig Roosevelt
gedrängt hätte, Deutschland im Fall Polens zu demütigen. Weder die Fran-
zosen noch die Engländer hätten Polen zum Kriegsgrund erhoben, wenn nicht
das ständige Anstacheln von Washington erfolgt wäre.
Der maßgebliche Mann auf der Gegenseite, der englische Regierungschef Ne-
ville CHAMBERLAIN, faßt es in lapidarer Kürze, jeden Zweifel und jede Deu-
telei ausschließend, zusammen:
„Chamberlain he says, stated that America and the world jews had forced
England into the war.“ (Chamberlain, sagte er, stellte fest, daß Amerika und
. England in den Krieg gezwungen haben.). Dies berichten die „Forrestal
diaries“ (Tagebücher des Marineministers im Kabinett Roosevelt, dem hier-
über der US-Botschafter in London, J. P, KENNEDY – Vater des ermordeten
Präsidenten -, aussagte). Edited by Walter Millis, New York 1951, Seite 122.
Einblicke von solcher Allgemeingültigkeit suchte man zwar auf der gegneri-
schen Seite tunlichst zu vermeiden. Die „Alleinschuld“ am Krieg war ja für die
Deutschen vorbehalten! Aber selbst da, wo die Sieger schweigen, zeugen sie
beredt genug für ihre Schuld: Bis heute sind die Archive der englischen und
amerikanischen Außenministerien für die Geschichtsforschung nicht freige-
geben!
Was haben die Sieger denn zu verbergen, wenn doch alle Schuld bei den Deut-
schen zu suchen ist? Warum hat man in den USA ein Gesetz geschaffen, wel-
ches bei schwerster Strafe die Veröffentlichung des Briefwechsels zwischen
Roosevelt und Churchill (die sogenannten Kent-Dokumente) noch ein Viertel-
jahrhundert nach dem Krieg verbietet? Glaubt der Primitivste, daß man da-
mit die heroischen Anstrengungen der beiden für die Rettung des Friedens
verstecken will? Wir fragen vor allem die deutschen Kriegsschuldbesessenen,
welche Erklärung sie für soviel Zurückhaltung bei den » Verteidigern des Frie-
dens“ vorbringen können!
Professor Charles TANSILL, USA, urteile:
„Deutschland suchte verzweifelt, einem Krieg mit den USA auszuweichen.
Dagegen weiß der britische Botschafter in Washington, HALIFAX (vor Kriegs-
ausbruda als britischer Außenminister selbst ein wirksamer Helfershelfer
Rooseveltscher Politik!), von einer Äußerung eines US-Senators anläßlich
einer Party im Jahr 1941 zu berichten:
„Herr Botschafrer Alle in diesem Raum sind überzeugt, daß Präsident
Roosevelt ein ebenso gefährlicher Diktator ist wie Hitler oder Mussolini und
daß er dieses Land in die Hölle befördern wird, so schnell er nur kann.“
Harry HOPKINS, der engste Mitarbeiter Roosevelts, erklärte Churchill gegen-
über im Januar 1941:
„Der Präsident ist entschlossen, daß wir den Krieg zusammen gewinnen sol-
len. Täuschen Sie sich darüber nicht!“
Und als es so weit war, daß die USA offiziell Krieg führten, rief CHURCHILL
am 15. Februar 1942 im englischen Unterhaus voller Genugtuung aus:
„Davon habe ich geträumt, darauf habe ich hingearbeitet, und nun ist es
soweit!“
Wer wollte denn, und wer besorgte uns denn die Ausweitung des Krieges?
Selbst der Mann, der als leitender Beamter des deutschen Außenministeriums
mit dem Feind zusammengearbeitet hatte, Staatssekretär von Weizsäcker, ur-
teilte über den deutschen Kriegswillen:
CL
23
22
„Kein Deutscher wollte Krieg mit den Vereinigten Staaten, oder suchte
Streit. Wir haben uns nicht dazu provozieren lassen, diejenigen zu sein, die
den Konflikt ans offene Tageslicht bringen würden. Wo auch immer unfreund-
liche Handlungen vorkämen. wir wollten nicht diejenigen sein, die an-
fangen.
Professor TANSILL, USA, schreibt:
„Die deutsche Presse stellte auf strenge Anweisungen hin ihre scharfen kriti-
schen Ausfälle gegen die Vereinigten Staaten und prominente amerikanische
Beamtei ein. Die Nazibeamten achteten mit zunehmender Sorgfältigkeit dar-
auf, ob nicht irgendwelche Erklärungen amerikanische Gefühle verletzen
könnten.“
Roosevelt dagegen verstieg sich in einer Botschaft an den Kongreß zu folgen-
der Tonart:
„Die kriegslüsternen Banden von Militaristen in Deutschland müssen ausge-
rottet werden… Wenn wir den Raubtieren dieser Welt nicht die Fangzähne
reißen, vermehren sie sich, nehmen an Kraft zu. In knapp einer Generation
werden sie uns wieder an die Kehle springen!“ Ist jemals in wüsterem. Ton
gegen einen Staat gehetzt worden als hier? Man stelle jedermann vor die
Frage: Wann und wo hat ein deutscher Staatsmann eine ähnliche Sprache
gegen die Vereinigten Staaten von Amerika geführt? Heraus mit der Wahr-
heit!
Der englische General J. F. C. FULLER schrieb 1956:
„Der zweite amerikanische Kreuzzug endete noch unglückseliger als der erste,
und diesmal war der Unruhestifter nicht der deutsche Kaiser, sondern der
amerikanische Präsident, dessen Abscheu vor dem Nationalismus und dessen
Machtverlangen sein Volk in den europäischen Konflikt stürzen und ihn auf
diese Weise wieder über die Welt ausbreitete. In den beschlagnahmten deut-
schen Archiven gibt es kein Zeugnis, das die Behauptung des Präsidenten stüt-
3.en könnte, daß Hitler eine Offensive gegen die westliche Hemisphäre plante,
aber es gibt eine Fülle von Zeugnissen, daß er gerade dies vermeiden wollte,
bis Amerika in den Krieg eintrat.
Wie kann überhaupt die Kriegstreiberei der amerikanischen Führung heute
noch zweifelhaft sein – nach all den Zeugnissen, die nach dem Krieg uns zu-
gänglich wurden, da ja schon vor dem Krieg in derart auffälliger Weise Haß
gesät wurde?
Der polnische Botschafter in Washington, POTOCKI, berichtet unter dem
7. März 1939:
,,Das Ergebnis der kraftvollen Worte des Präsidenten Roosevelt, der sich dabei
auf die Presse stützt, ist heute eine bewußte Bearbeitung der Offentlichkeit
mit der Absiche, Haß gegen alles zu erregen, was nach Faschismus riecht. Dabei
aber ise interessant, daß die USSSR außerhalb bleibt und daß die amerikani-
sche Offentlichkeit Rußland zum Lager der demokratischen Staaten rechnet.*
Der Staatssekretär im polnischen Außenministerium, SZEMBEK, faßt den Be-
richt des aus Washington zurückgekehrten polnischen Botschafters Potocki
vom 7. Juli 1939 zusammen:
„Im Westen gibt es allerlei Elemente, die offen zum Krieg treiben: die Juden,
die Großkapitalisten, die Rüstungsfabrikanten. Alle stehen heute vor einer
glänzenden Konjunktur, denn sie haben einen Ort gefunden, den man in
Brand stecken kann: Danzig; und eine Nation, die bereit ist zu kämpfen:
Polen. Auf unserem Rücken wollen sie Geschäfte machen. Die Zerstörung
unseres Landes würde sie gleichgültig lassen. Im Gegenteil: da später alles
wieder aufgebaut werden müßte, würden sie auch daran verdienen. Sie be-
handeln uns wie Neger, die nur zu arbeiten haben, damit sie ihr Kapital ver-
mehren können.
Botschafter POTOCKI gibt als diplomatischer Beobachter in den Vereinigten
Staaten am 21. Januar 1939 sein Urteil über die treibenden Kräfte:
„Diese Gruppe von Leuten, die die höchsten Stellungen in der amerikanischen
Regierung einnehmen und die sich zu den Vertretern des „wahren Amerika-
nismus“ und als „Verteidiger der Demokratie“ hinstellen möchten, sind im
Grunde doch durch unzerreißbare Bande mit dem internationalen Judentum
verbunden. Für diese jüdische Internationale, die vor allem die Interessen
ihrer Rasse im Auge bat, war das Herausstellen des Präsidenten der Vereinig-
ten Staaten auf diesen „idealsten“ Posten eines Verteidigers der Menschen-
rechte ein genialer Schachzug. Sie haben auf diese Weise einen sehr gefähr-.
lichen Herd für Haß und Feindseligkeit auf dieser Halbkugel geschaffen und
haben die Welt in zwei feindliche Lager geteilt. Das ganze Problem wird auf
mysteriöse Art bearbeitet: Roosevelt sind die Grundlagen in die Hand ge-
geben worden, um die Außenpolitik Amerikas zu beleben und auf diesem Weg
zugleich die kolossalen Vorräte zu schaffen für den künftigen Krieg, dem die
Juden mit vollem Bewußtsein zustreben.
Der Kriegsminister im Kabinett Roosevelt, Harry WOODRING, mußte am
20. Juni 1941 zurücktreten, weil er gesagt hatte:
„Es gibt eine verhältnismäßig kleine Clique von internationalen Finanzleuten,
die wünschen, daß die Vereinigten Staaten den Krieg erklären und sich mit
allem, was sie besitzen, einschließlich unserer Männer, in den europäischen
Wirrwarr stürzen sollen. Diese Leute lieben mich nicht, weil ich dagegen bin,
daß unsere Verteidigungskraft zu dem Zwecke geschwächt wird, um den 3000
Meilen von uns entfernten Hitler in den Arm zu fallen.“
Wie sollte Roosevelt, nachdem er endlich seinen Krieg bekam, daran gelegen
sein, ihn zu beenden, bevor nicht das Ziel die Vernichtung Deutschlands
erreicht wäre?
Professor TANSILL, USA, schreibt:
„Die Rede Hitlers an 6. Oktober 1939 (nach seinem Sieg über Polen) enthielt
unverkennbare Zeichen seiner Bereitwilligkeit, Roosevelt als Vermittler zu
akzeptieren.
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25
Am 9. Oktober kabelte der amerikanische Geschäftsträger in Berlin, KIRK, er
habe Informationen, wonach Deutschland „einen Vorschlag zu einem Waffen-
stillstand und zu Verhandlungen über die Herbeiführung von Friedensver-
handlungen sicherlich akzeptieren würde.“
Professor Charles TANSILL, USA, schreibt über die Wirkung der deutschen
Friedensbereitschaft:
„Allein, ihm und Außenminister Hull war bange davor, daß ein Schritt in
Richtung auf Frieden Hitler zugutekommen und die Alliierten entmutigen
könnte: Und so wiesen sie die deutschen Friedensfühler zurück und bereiteten
den Weg zur schließlichen roten Herrschaft über Polen und die Tschecho-
slowakei.“.
Im Gegenteil: Roosevelt verhandelte mit England wegen der Lieferung von
50 Zerstörern. Als es dann im Juni 1940 zur Auslieferung dieser Kriegsschiffe
kam, urteilte der Völkerechtler, Prof. BRIGGS, daß diese „Versorgung einer
kriegsführenden Macht mit diesen Schiffen durch die Vereinigten Staaten eine
Verletzung des neutralen Status“ sei! Und die „St. Louis Dispatch“ schrieb:
„Diktaçor Roosevelt begeht eine Kriegshandlung!“
Lange vor Kriegseintritt der USA wurde der Auftrag erteilt, ein Expeditions-
heer von mehr als fünf Millionen Mann aufzustellen und der Befehl erteilt,
auf deutsche Schiffe zu schießen (11. September 1941)! Amerikanische Flot-
teneinheiten verfolgten deutsche Handelsschiffe solange, bis britische Kriegs-
schiffe zur Stelle waren und so die deutschen Schiffe zwangen, sich selbst zu
versenken.
Am 7. November 1941 stellt US-Admiral STARK fest:
Die Flotte befindet sich im Atlantik bereits im Krieg; aber das Land scheint
sich darüber nicht klar zu sein .. ob das Land es weiß oder nicht: Wir sind
im Krieg!“
Das „bestunterrichtete Land der Welt“ ist im Krieg und weiß es gar nicht!
Einer der höchsten Generalstabsoffiziere der USA, General A. C. WEDEMEYER,
schreibt in seinem Buch „Der verwaltete Krieg“:
Doch Franklin D. Roosevelt, dem erklärten Vorbild der Demokratie, gelang
es wie nur irgendeinem Diktator, den Kongreß und die Öffentlichkeit im
ungewissen über seine geheimen Verpflichtungen gegenüber Großbritannien
zu lassen. Verpflichtungen, die den Wunsch und Willen der Wähler verhöhn-
den, die Roosevelt nur wiedergewählt hatten, nachdem er ihnen versichert
hatte, er würde uns aus dem Krieg heraushalten. Tatsächlich gibt es wenig
schamlosere Beispiele zynischer Mißachtung des Volkswillens, als sie in Roose-
pelts persönlicher Korrespondenz mit Churchill zutage treten, wie sie Chur-
chills Bücher offenbaren. Diese Korrespondenz- und Churchills Darstel-
lung seiner Unterredungen mit Harry Hopkins, den er als „Hauptstütze und
Anreger des amerikanischen Präsidenten beschreibt, beweisen unzweifelhaft,
daß Roosvelt schon im Januar 1941 mit Großbritannien sozusagen ein ge-
heimes Bündnis geschlossen hatte, das Amerika zum Krieg verpflichtet.
Es ,bestand ein unwiderlegbares Zeugnis dafür, daß eine amerikanische Inter-
vention in den Krieg geplant war und nahe bevorstand und daſ Präsident
Roosevelts Versprechungen, uns aus dem Krieg herauszuhalten, nur Wahl-
kampfgerede war. Die Kriegsvorbereitungen der Regierung und ihre un-
freundlichen Aktionen, die darauf berechnet waren, die Achsenmächte zur
Kriegserklärung gegen uns zu provozieren, waren zungerifertig als Maßnah-
*men erklärt worden, uns aus dem Krieg herauszuhalten, indem sie Groß-
britannien und Rußland stärkten!““
Die größte Zeitschrift der Welt, die mit einer Auflage von 28 Millionen er-
scheint, „Readers Digest“, schreibt im Dezember 1967 über den ersten Fünf-
jahresplan Rußlands (1928–1933);
„Der Plan legte auch das Fundament für den extremsten Polizeistaat, den die
Neuzeit kennt. In diesen Jahren kamen all die Scheußlichkeiten, die wir mit
dem Begriff Stalinismus‘ verbinden, zur Perfektion, namentlich die schon
unter Lenin entstandenen Konzentrationslager. Die sowjetische Bürokratie ist
empört, wenn man die Insassen der Stalinschen Straflager als Sklaven bé
zeichnet. Dabei ist dieser Ausdruck eher eine Beschönigung.
Das alles war also schon so vor 1933! War also wohl die Waffenhilfe für den
bolschewistischen Weltstaat als Kernstück des amerikanischen „Kreuzzuges
für die Demokratie“ gedacht? Ruſland stärken? Eine Diktatur unterstützen?
Und wußte man in den Vereinigten Staaten denn
land überfallen? War man denn Feind der „Ą.ber 1939 Finn-
Überfall etwa ganz übersehen? Hat denn nicht am 14. Dezember 1939 der
Völkerbund in Genf Rußland wegen des Uberfalles auf Finnland aus seinen
Reihen ausgestoßen?
Die „Dallas Morning News“ nennt dies einen „mörderischen unprovozierten
Angriff“, der „Cleveland Plain Dealer“ eine „nackte Brutalität der Sowjet-
union“ und der „Washington Evening Star“ sprach von der „empörenden
Gier Stalins“.
Ja, am 10. Februar 1940 gibt sogar Präsident Roosevelt selbst zu:
Wie jedermann wisse, der den Tatsachen ins Gesicht sähe, „wird die Sowjet-
union von einer Diktatur beherrscht, die absolut ist, wie jede andere Diktatur
der Welt“.
Später aber, am 24. Dezember 1943, äußerte Roosevelt über Stalin:
„Ich glaube, er repräsentiert wirklich Herz und Seele Rußlands und ich glaube,
wir werden uns mit ihm und dem russischen Volk gut vertragen
sogar sehr
gut!“
Die Folgen dieser Haltung Roosevelts konnten nicht zweifelhaft sein. US-
General WEDEMEYER beschreibt sie genau:
„Nachdem vir uns ein zweitesmal aufgemacht hatten, Tyrannen zu vernichten:
urid den Bereich der Freiheit und der günstigen. Iebensbedingungen überall in
27
der Welt zu vergrößern, stellten wir fest, daß es uns nur gelungen war, das
von totalitärer Tyrannei beherrschte Gebiet zu vergrößern, und daß wir sel-
ber die Macht der Kommunisten gesteigert hatten, die nun die größere Bedro-
hung unserer Freiheit und Sicherheit darstellt als der Feind, den wir besiegt
haben.
Der ehemalige Kriegsminister im Kabinett Roosevelt, Henry L. STIMSON, gab
1947 zu:
„Unsere Weigerung, während dieser Jahre mit der Wirklichkeit Schritt zu
halten, bildete die Hauptquelle, aus der unser beträchtlicher Anteil an der
Verantwortung
für die Katastrophe des Zweiten Weltkrieges entsprang.“
Hat sich nicht gegen Japan das gleiche niederträchtige Spiel wiederholt?
Der britische Botschafter in Tokio, Sir Robert CRAIGIE, hat in einem Tele-
gramm an das Foreign Office in London ausgesprochen, daß die USA gegen-
über Japan ,,eine Politik des Abdrosselns verfolgen“.
„Wer von den Umerzogenen gibt Staaten das Recht, ganze Völker von der
Größe des japanischen „abzudrosseln“? Warum stört es diese Leute nicht,
wenn Japan ,so provoziert wurde, daß es den ersten Schuß abgeben mußte“?
· Der Kriegsminister der USA, STIMSON, machte einen Monat vor Ausbruch
der Feindseligkeiten mit Japan, am 5. November 1941, den Tagebucheintrag:
Das Problem war gestellt, die Japaner so zu reizen, daß sie den ersten Schuß
abgaben, ohne uns selbst in allzugroße Gefahr zu bringen. Das war eine
schwierige Aufgabe.
Welch eine Selbstentlarvung der „friedlichen USA“? Man tat nicht nur das
Verwerfliche, man wußte, daß man es wollte, und man tat es heimtückisch
berechnend, um die Welt zu täuschen und vor allem das eigene Volk das
bestinformierte“, wie Roosevelt in einer Rede sagte!
US-General WEDEMEYER schreibt:
„Die Tatsache, daß Japans Angriff vorsätzlich provoziert worden war, wurde
durch das Unglück von Pearl Harbour und den folgenden Verlust der Phi-
lippinen verdunkelt, deren Besatzung von einer Regierung geopfert wurde,
die entschlossen war, uns durch die Hintertür in den europäischen Krieg zu
auch beliebig Zeit, auf eine Kriegserklärung der anderen Macht zu warten,
wenn sie sich erlauben will und darf, vor der Kriegserklärung selbst schon
„kriegerische Handlungen“ in laufender Folge zu unternehmen?
Jene USA trieb zum Krieg, deren General WEDEMEYER urteilte:
„Die Annahme ist nicht zu phantastisch, daß wir sogar hätten den Krieg be-
enden können, ehe er begann!“
Es ist so seltsam wie beklagenswert, daß führeride Politiker, Militärs und
Historiker der gegnerischen Seite in der Kriegsschuldfrage aufrichtiger für
Deutschland zeugen als die geschlossene Gesamtheit der heute in Bonn ver-
tretenen Bundesrepublik!
Der US-General WEDEMEYER erklärt:
„Nach kaum einem Jahrzehnt war der Mythos von der alleinigen deutschen
Kriegsschuld zerschlagen, die wirklichen Kriegsgründe und die schlimmen
Konsequenzen des strafenden Versailler Friedensvertrages waren erkannt.
Heute dagegen, viele Jahre nachdem der Kampf endete, nur um durch den
Kalten Krieg mit unserem früheren ;tapferen Verbündeten‘, der Sowjetunion,
abgelöst zu werden, hat es noch keine vergleichbare Untersuchung der tat-
sächlichen Kriegsgründe gegeben und ist es noch keine allgemeine Erkenntnis,
daß die jetzige gefährliche Weltlage zum großen Teil unser eigenes Werk ist.
Der Historiker Hermann LUTZ, USA, frägt die Deutschen:
„ob die Ausländer ein lebendigeres Gefühl dafür haben, was ihres Erachtens
die deutsche Ehre und Würde erheischen, als Ihr es habt? Werdet Ihr Euch
raten oder gar ermahnen lassen, Euch auch weiterhin der irrigen Behauptung
von Eurer „einwandfreien Schuid am Zweiten Weltkrieg scheu und schwei-
gend zu fügen? Wir sehen nun Eurer Entscheidung entgegen, Ihr Deutsche
habt das Wort!“
Vor 150 Jahren schrieb der große deutsche Publizist, Joseph GÖRRES, über
seine lieben Deutschen:
„Leichtgläubiger ist kein Volk gewesen. keine Lüge ist so groß ersonnen
worden, der sie nicht in unbegreiflicher Albernheit Glauben beigemessen hät-
“ Und er legt Napoléon die Worte in den Mund; „Nur meine Netze
durfte ich stellen und sie liefen-mir wie scheues Wild von selbst hinein.“
bekommen.“
ten
Ein halbes Jahr vor dem Eintritt der USA in den Krieg bemerkte der Senator
der USA, P. Nye, am 27. April 1941:
„Wir werden von denselben Mächten zum Narren gehalten, die uns im Welt-
krieg (1914/18) zum Narren gehalten haben. Wenn wir je in diesen Krieg ver-
wickelt werden, so wird er von den zukünftigen Geschichtsschreibern nur mit
einem Namen bezeidinet werden: Der Krieg des Präsidenten‘, weil jeder sei-
ner Sølıritte seit seiner Rede in Chikago auf den Krieg hinlenkte.
Sollte es nicht nachdenklich machen, wenn ein US-General sagt, daß es ,Hit-
lers offenbarer Entschluß war, sich nicht durch unsere kriegerischen Handlun-
gen zur Kriegserklärung provozieren zu lassen“? Hat denn nicht jene Macht
Ist das heute anders? Sagen zum Beispiel nicht Millionen bis hinauf zu Mini-
stern und Kanzlern, wir Deutsche seien , das Kriegsvolk“, wir hätten seit Jahr-
hunderten , die Welt erobern“ wollen?
Vor 500 Jahren hatte das Deutsche Reid 950 000 qkm, 1871 540 000 qkm,
1919. 450 000 qkm, und die beiden deutschen Teilstaaten heute zusammen
345 000 qkm.
uc
29
28
III…….
Im Jahre 1462 hatte das Fürstentum an der Moskwa 700 000 qkm und wuchs
seither bis 1945 auf 22 273 000 (also bis zur 41fachen Größe des Bismarck-
reiches!), während die Weimarer Republik nicht einmal mehr die Hälfte des
Reichsgebietes von 1470 besaß!
Also, Ihr Deutschen, merkt Euch: 500 Jahre deutsche „Welteroberung“ ließ
Euch auf ein Drittel des damaligen Reichsgebietes schrumpfen, den Mosko-
witern aber brachten 500 Jahre „Duldung fremder Obergriffe“ die Vergröße
rung des Staatsgebietes auf das mehr als 30fache der Fläche von 1462. Die
anderen besitzen die Welt, die Deutschen aber haben sie „erobert“
>
im ver-
Wahrlich: „Keine Lüge ist so groß ersonnen …!“
Aber man braucht die summarische Lüge vom deutschen „Weltherrschafts-
wahn“, um die Deutschen reif zu machen für die Vorstellung von der „Allein-
schuld“ Deutschlands ar den beiden Weltkriegen. Denn nur wer ,schuld“ ist,
büßt und bezahlt in Ewigkeit. Und die Deutschen tun es zumeist sogar mit
moralischer Hingabe!
Ist die Kriegsursachenfrage neu?
Gewiß nicht: Der griechische Geschichtsschreiber THUKYDIDES (geboren 460
vor der Zeitrechnung) hat schon gewußt, daß man „mit den Ursachen eines
Krieges am meisten hinter dem Berg halte.“
Dem Vernichtungswillen Clemenceaus 1919 halte man den Text des Frank-
furter Friedensvertrages vom 10. Mai 1871 nach dem vollständigen Sieg der
Deutschen entgegen, wo es im Artikel II, Absatz 2, heißt:
„Kein Bewohner der abgetretenen Gebiete darf wegen seiner politischen oder
militärischen Handlungen während des Krieges in seiner Person oder seinen
Gütern verfolgt, beunruhigt oder verhaftet werden.“
Nun wenden unsere Umerzogenen ein, daß es damals ja auch keine deutschen
Verbrechen gegen die Juden gegeben habe. Aber hat es 1914/18 solche ge-
geben? In keiner Weise! Und dennoch waren die Deutschen die „Hunnen“
und das Friedensdiktat war so mörderisch wie demütigend! In Japan sind
ebenfalls derartige Vorgänge nicht festzustellen und dennoch hat man die
Kampfhandlungen ohne militärische Notwendigkeit so lange hinausgezögert,
bis die Atombombe fertig war – bis Hiroshima zum „größten Kriegsverbre-
chen“ des Zweiten Weltkrieges werden konnte!
Wie menschlich ging es doch – verglichen mit 1919 und nach 1945
wilderten Jahrhundert des 30jährigen Krieges zu, in dessen abschließendem
„Westfälischen Frieden“ von 1648 verankert wurde:
Vielmehr sollen alle und jede, von hier und von dort, sowohl vor dem Krieg
als auch während des Krieges zugefügten Beleidigungen, Gewalttätigkeiten,
Feindseligkeiten, ohne jedes Ansehen der Person derart gänzlich abgetan sein,
daß alles, was auch immer der eine von dem anderen unter diesem Namen
beanspruchen könnte, in ewiger Vergessenheit begraben sei.“
Die im Zeichen der „Humanität“ und des Christentums“ obsiegender Mächte
von 1918 und 1945 haben diesen von Deutschland allzeit ndten
Grundsatz des tabula rasa – der Menschlichkcit und Weisheit – nach dem
Krieg (1939–1945). aufgehoben und nach Rache für den Angreifer“ ge-
dürstet. Nur: Was ein Angriffskrieg“ ist, hat selbst der Riesenprozeß zu
Nürnberg nicht zu definieren vermocht.
Der britische Captain Russel GRENFELL in seinem Buch, „Bedingungsloser
Haß“:
„Ich brauche das Wort ,Aggression in der unbestimmten und nachlässigen
Weise der Umgangssprache. Ist es aber nicht eine erstaunliche Tatsache, daß es
keine maßgebende Definition dafür gibt? Der frühere Völkerbund hat sich
zwanzig Jahre lang um eine solche Definition bemüht, aber ohne Erfolg. Der
Versuch wurde von den Vereinten Nationen wieder aufgegriffen, aber mit
dern gleichen negativen Ergebnis.“.
Man verurteilt den Angreifer, che man den Begriff „Angriffskrieg“ festzu-
legen wagt! Hatte aber nicht der französisdie Staarsphilosoph MONTESQUIEU
recht, wenn er meinte, schuldig sei nicht der, welcher den Krieg beginne, son-
dern jene, die ihn unvermeidlich machen?
Oder kann man es sich gar so leicht machen, einfach den zu verdanmen, der
den ersten Schus“ abfeuert?
1.
Und BISMARCK sagte in einer Rede am 3. Dezember 1850:
Wehe dem Staatsmann, der sich in dieser Zeit nicht nach einem Grund
zum Krieg umsieht, der auch nach dem Krieg noch stichhaltig ist!“
Ist heute nun die Kriegsschuldfrage nur eine Angelegenheit der Historiker,
oder vielleicht sogar noch weit mehr eine des Politikers? Ist sie nur Sache der
Vergangenheit oder auch der Zukunft?
Bei den „Gerechten“ – den Siegern von 1918 — erforderte ,,Schuld“ die „große
Strafe‘. Diese aber sollte für das in Versailles führende Frankreich eben die
totale Vernichtung Deutschlands sein. Der amerikanische Präsident HOOVER
schreibt über den französischen Ministerpräsidenten Clemenceau:
Wäre er in diesem Krieg der einzige Sieger gewesen, so hätte es als einziges.
historisches Vorbild für sein Handeln nur Karthago gegeben.“
Man vergleiche hiermit das Verhalten BISMARCKS 1866 dem besiegten Oster-
reich gegenüber:
Wir haben nicht eines Richteramtes zu walten, sondern deutsche Politik zu
treiben. Österreichs Rivalitätskampf gegen uns ist nicht strafbarer als der
unsrige gegen Osterreich.“
31
30
>>
Wie halten es denn die besseren Menschen“ wie CHURCHILL, ROOSEVELT und
STALIN damit? Letzterer überfiel das hoffnungslos unterlegene Finnland 1939
und wurde dafür von der übrigen demokratischen Welt vom Völkerbund aus-
geschlossen. Wer hat Rußland dafür in Nürnberg bestraft? Roosevelt gab
zwei Monate vor der Kriegserklärung den Schießbefehl gegen
deutsche Schiffe!
Winston CHURCHILL vor dem Zweiten Weltkrieg:
Wenn mir ein verrückter Hund an die Hose will, dann knalle ich ihn nieder,
bevor er beißen kann!“
Und F. D. ROOSEVELT am 11. September 1941:
„Aber wenn man eine Klapperschlange sich zum Angriff erheben sieht, dann
wartet man nicht mit dem Zuschlagen, bis sie einen gebissen hat.
Das unangreifbare Amerika darf das Recht präventiver Aktionen gegen an-
dere für sich in Anspruch nehmen: Das beengre, eingekreiste, tödlich bedrohte.
Deutschland aber nicht!
Gibt es denn zwei Rassen von Menschen: Solche, die dieses „Prinzip der
Kriegsführung“ anwenden dürfen und solche, denen als Untermenschen das
gleiche nicht erlaubt ist? Die Deutschen durften es nicht. Bei den Engländern
war es Tradition!
Der US-General Homer LEA:
, Obrigens hat keine Nation dieses Prinzip des Kriegsbeginns ohne Kriegs-
erklärung häufiger angewandt als die englische. Die Engländer haben das
wie die anderen Nationen – deshalb getan, weil eben die Initiative eines der
wichtigsten Prinzipien der Kriegsführung darstellt.“
Schön und gut – wenden die Gegner hier ein aber bestand denn je für die
Deutschen ein Grund, sich bedroht zu fühlen?
Der nach dem Präsident einflußreichste Mann der damaligen USA, Oberst
HOUSE, schrieb im Mai 1914 nach seiner Europa-Reise:
Wann immer es England zuläſst, werden Frankreich und Rußland über
Deutschland herfallen.
Und lange vor der Machtübernahme Hitlers 1933 schrieb der Franzose Mar-
GUERITE 1931:
„Berlin befindet sich jetzt wieder in derselben Lage wie 1914, als Wilhelm II.
sich vor einem klaren Dilemma sah: Einkreisung oder Krieg.“
Und schon 1935 war es soweit, daß der Staatssekretär im polnischen Außen-
ministerium, SZEMBEK, berichten konnte:
Ich sagte ihm (dem US-Botschafter Bullit), „wir sind Zeugen einer Angriffs-
politik der Welt gegen Hitler, mehr noch als einer aggressiven Politik Hitlers
gegen die Welt.«
Und noch unmißverständlicher schrieb der polnische Botschafter in London,
RACZYNSKI, am 17. Juli 1939 nach Warschau:
Vansittart ist der Motor der Einkreisungspolitik gegen Deutschland, gelenkt
und ermutigt von gewissen englischen Regierungskreisen. (,C’est lui aussi, qui..
est le principal moteur de la politique d’encerclement de l’Allemagne, dirigée
et encouragée par certains élements du gouvernement anglais.) Alle diese Strö-
mungen sind zu einer einzigen Kriegspartei zusammengeschmolzen, die den
Gedanken eines Präventivkrieges erwähnt.“
Jä, der große Europäer“, CHURCHILL, hatte sogar zynisch offen im „Paris
Soir“ alle Zurückhaltung abgeworfen und am 21. Juni 1939 schon rundheraus
zugegeben: „Es liegt ein gut Stück Wahrheit in den Vorwürfen in bezug auf
die gegen die Achsenmächte gerichtete Einkreisung. Es ist gegenwärtig nicht
mehr nötig, die Wahrheit zu verbergen.“
Dürfen wir nun fragen: War es der Deutschen Reichsregierung gestattet, zu
ahnen und zu fürchten, was der wichtigste Mann der britischen Politik über
eine Pariser Zeitung an die große Glocke hängte? Oder gibt es wirklich Leute,
für die das ausdrückliche Wort „Einkreisung“ etwas anderes bedeutet als Be-
drohung, Ubermacht, Krieg, zugedachte Niederlage? Und wußten die Deut-
schen nicht seit Versailles, daß „Niederlage in einem zweiten Punischen
Krieg nichts anderes als „Karthago“ heißen konnte?
Hat nicht der preußische Ministerpräsident BRAUN (SPD) 1919 schon von
Versailles gesagt:
in normaler Temperatur kann doch diese von kurzsichtigem Haß dik-
tierte Ungeheuerlichkeit nicht ausgebrütet sein. Es scheint fast, als will man
den jetzt durch alle Völker gehenden Schrei „Nie wieder Krieg“ dorch die
Gegenparole ,Bald wieder Krieg ersticken.
War das nur 1919 so? Blieb es bei diesem Geist der Franzosen, von dem der
französische Ministerpräsident zu seinem Sekretär Martet meinte:
„Das war die Besessenheit eines Volkes, das der Sieg außer Rand und Band
gebracht hatte?“
Ministerpräsident BRAUN (SPD) schrieb lange nach 1933:
,Tatsächlich wurde im Mai 1919 in Versailles die Axt an die Wurzel der
Weimarer Republik gelegt und die Giftsaat des neuen Nationalismus in den
deutschen Boden, gesenkt. Sie ging auf, wurde durch andauernde aus dem
Versailler Diktat hergeleitete Quälereien befruchtet, brachte die Weimarer
Republik zum Erliegen und überwuchert heute nicht nur ganz Europa, son-
dern die ganze Welt, die von den Diktaturen bedroht in unerbörtem, am
Mark der Völker zehrenden Aufrüstungsmaßnahmen sich erschöpft.“
Wie konnte also 1939 die Drohung einer Einkreisung mißdeutet, werden?
Der Abgeordnete MONTIGNY hat schon am 13. Februar 1936 in der franzö-
sischen Kammer erklärt, Deutschland müsse den Eindruck gewinnen, daß
Frankreich gemeinsam mit Rußland eine Politik der Revanche und der Ein-
kreisung betreibe, ja, daß Frankreich unter einem bevorstehenden Protektorat
Moskaus stehe! Betraf diese Gefahr einen Franzosen mehr als den deutschen
Kanzler? Zumal der französische Ministerpräsident HERRIOT acht Tage später
33

.

 

 

5 Comments on “Alleinkriegsschuld – Unkenntnis oder Feigheit?

  • Horst dannehl
    6. Februar 2020 at 16:07

    Ich kriege diesen artikel nicht zu lesen auf meinem Computer. Help!!

    Antworten
    • Alfred Kath
      25. Februar 2020 at 11:30

      Ja, ich weiß auch nicht, aus welchen technischen Gründen das Einfügen des Artikels nicht geklappt hatte, – aber mit der Hilfe meines Sohnes Thomas, habe ich es jetz soweit hinbekommen, – und den Artikel eingescannt.

      Antworten
  • Jan Herold
    5. März 2020 at 15:20

    Schön und gut die Einstellung hier. Der pdf-download-Link ist bereits gekappt oder fehlerhaft.

    VG – Jan Herold

    Antworten
  • Jan Herold
    5. März 2020 at 15:25

    und vielleicht gelingt noch den restlichen Text nach „33“ hier mit einzubauen?

    Antworten
    • Alfred Kath
      8. März 2020 at 22:29

      Vielen Dank für den Hinweis Jan.
      Ich will morgen, oder in den nächsten Tagen versuchen, den Rest noch einzufügen.
      Entschuldige auch für die schlechte Qualität der Übertragung, aber mein Sohn hat mir jetzt erklärt, dass es an dem Programm liegt, welches er für die Übertragung benutzt hat. Er sagt mir auch, dass ich die Schrift bearbeiten, – also korrigieren kann. Dazu bin ich noch nicht gekommen. Ich hoffe, dass auch bald nachzuholen.
      Alfred

      Antworten
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