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Demonstration in Berlin am 01. August 2022

Berliner Demo am 1. August 22

Wir hatten uns seit Längerem aus dem Demonstrationsgeschehen zurückgezogen, – einmal, weil es uns alles Zuviel wurde (wir haben bei unserer großen Familie ja noch ein paar andere Verpflichtungen oder Aufgaben) – und zweitens, weil uns der Druck nach dem abgewehrten Versuch der Impfpflicht als nicht mehr so akut erschien. Wir sagten, wenn sich die Situation so entwickelt, dass ein Engagement (einschließlich Demonstrieren) wieder als geboten erscheint, wir wieder Flagge zeigen werden. Ich glaube, dass eine geballte, gut organisierte Aktion mehr bewirkt, als ein ständiges „Herumnörgeln“ auf niedrigem Niveau. Nur das allsonntägliche Treffen von 11 Uhr 55 bis 13 Uhr 13 – an der längsten Bank der Welt -in Rendsburg am Kanal, initiiert und organisiert von unserem Freund Holger Tiesen, haben wir regelmäßig besucht.

Als ich von der geplanten Demo zum 1. August in Berlin erfuhr, dachte ich, es wäre Zeit, einmal wieder „Tuchfühlung“ aufzunehmen um zu erfahren, wie die Stimmung im Volk ( das heißt in Wirklichkeit – die Stimmung in den Reihen der „kritischen Masse“) ist, und was die Menschen mittlerweile so bewegt.

Gesagt, getan. Nachdem wir unser Vorhaben im Kreise unserer Freunde am Kanal kundgetan hatten, meldeten sich noch vier weitere Freunde, die mitfahren wollten. Am Ende fuhren wir mit zwei Autos von Rendsburg aus um 8 Uhr nach Berlin. Mit uns, d.h. Benita und mir, fuhr Beate und es entwickelten sich gute Gespräche auf der Fahrt, wärend im anderen Auto Jürgen und Kirsten aus Breiholz noch Gunda aus Kiel mitnahmen, die extra morgens mit dem Zug nach Rendsburg kam.  Nachdem wir uns ein Wenig verfahren hatten, kamen wir mit kleiner Verspätung um 14 Uhr 30 in Berlin am Bundestag an. Dort war die Veranstaltung schon in vollem Gange. Leider hatten wir die Rede von Anselm Lenz mit anschließender ABSTIMMUNG  vor dem Bundestag verpasst. Das Wetter war gut, die Stimmung war gut und es waren viele freundliche (aber besorgte) Menschen unterwegs. Der Demonstrationszug war kilometerlang, ging ca. 5 bis 10 Km durch Berlin und wurde von Polizei begleitet, ohne dass es zu Zwischenfällen kam (jedenfalls hatten wir keine bemerkt).

Wie fast zu erwarten, haben die „Qualitätsmedien“ das Geschehen ignoriert und gar nicht berichtet. Bei RT Deutsch erschien jedoch eine Meldung darüber und es hieß darin, nach offizieller Zählung seien ca. 6500 Demonstranten unterwegs gewesen, andere sprachen von 15000.

Der Zug hat sich in zwei Abteilungen mit je einem Lautsprecherwagen gegliedert. Ich war der Meinung, dass die Sprecher nicht gerade von herausragender Qualität waren, aber zugegeben, kritisieren ist immer leichter, als es selbst besser machen. Der am meisten skandierte Spruch lautete „Frieden, Freiheit, Selbstbestimmung!“  Der Zug ging durch weite Teile der Regierungsviertel und machte insbesondere Halt vor einigen großen Medienhäusern, um dort unseren Protest über die desolate Berichterstattung und den schlechten Journalismus lautstark zum Ausdruck zu bringen. (Lügenpresse)                              Des Weiteren riefen die Sprecher Sprüche wie, – „wir fordern die sofortige und bedingungslose Rückgabe aller Grundrechte, – wir fordern die sofortige Aufhebung aller Corona Regeln und Einschränkungen und eine gründliche Überprüfung und Offenlegung der Impfschäden, wir fordern das sofortige Ende jeden Impfzwanges und Druckes, – wir fordern das sofortige Ende jeglicher Benachteiligung für Ungeimpfte. Und – Gesundheitsminister Lauterbach muss weg!!    – Diese und andere ähnliche Sprüche wurden gerufen.

Gegen Ende der Veranstaltung wollten wir uns – ein wenig erschöpft – auf der großen Treppenanlage des Konzerthauses Berlin für kurze Zeit hinsetzen und ausruhen. Dieser Idee folgten dann weit über 100 Menschen und es ergab sich eine Art „Knäuel“ – und eine gute Gelegenheit für Fotos und Videos. Dann sammelten sich direkt vor unseren Füßen auf dem Platz die 3 oder 4 Trommlerbands aus dem Demozug und gaben eine emotional begeisternde Trommelvorstellung von beträchtlicher Länge. Für mich war das der absolute Höhepunkt der gesamten Veranstaltung. Ich fand’s wunderbar, hab es sehr genossen und es hob meine Stimmung beträchtlich. Die „Schlusskundgebung“ – wenn es denn eine solche wirklich gab, vor dem Reichstag haben wir uns dann geschenkt und uns – um ca. 19 Uhr 30 auf den Heimweg gemacht. Unser Auto hatten wir (ich) frecherweise (wie ich nun einmal bin) – nur 100 Meter vor dem Brandenburger Tor – auf der Straße des 17. Juni geparkt – und zwar im absoluten Halteverbot, – was ich gar nicht richtig gemerkt hatte (wollte ich vielleicht auch nicht) Das hat mir dann ein Knöllchen für 25 € eingebracht. Aber das war mir dann die Sache auch wert, zumal ich ohnehin Sorgen über Benitas Füße hatte – und wir sonst vielleicht hätten kilometerweit mehr laufen müssen.

Und so beschlossen wir den Tag mit einem kleinen Imbiss in einem netten Lokal ausklingen zu lassen.  Gegenüber der Berliner Oper fanden wir ein Libanesisches Restaurant ´, wo wir bei herrlich milden Temperaturen im Schatten unter Bäumen – libanesische Küche – ein Novum für uns – genossen. Auf der Heimreise mussten wir über Hamburg fahren, weil die Abfahrt Schwarzenbeck gesperrt war. Zumindest empfahl uns das Navi so. Um 01 Uhr 30 kamen wir zu Hause an, nachdem wir Beate in Rendsburg am Bahnhof gelassen m, wo sie ihr Auto stehen hatte. 7u8

 

 

 

 

 

 

 

Resümee: – Es war insgesamt ein schöner Tag und wir waren zufrieden. Mir hat, wie schon gesagt, die spontane Trommelvorstellung ganz besonders gut gefallen. Meine Erwartungen – wenn man überhaupt davon sprechen kann, waren insofern etwas getrübt oder „enttäuscht“ – weil das überwiegende Thema der Veranstaltung immer noch Corona und Impfung war.  – Nicht, dass ich denke, das Thema sei erledigt – oder nicht mehr wichtig, – aber ich hatte doch erwartet, dass der Fokus der Proteste langsam sich auch Themen – wie Ukraine- Krieg, – Sanktionspolitik u.s.w. zuwenden würde. Vereinzelt gab es schon Äußerungen in diese Richtung mit Plakaten (z.B. „North Stream2 öffnen!“)  – Auch hätte ich mir ein noch größeres Aufkommen – also, noch mehr Demonstrierende gewünscht. Eines der zentralen Demonstrationsthemen oder Ziele war auch die Forderung nach der Freilassung des Aktivisten Michael Ballweg, der ein zentraler Organisator der Corona Protestbewegung war und ist – und der seit ein paar Wochen in Untersuchungshaft sitzt. Schon auf der großen Demo am 31. August 2020 in Berlin, hatte die Polizei mich festgenommen, als ich lautstark vor ihnen gegen die damalige Festnahme Michael Ballwegs protestierte. Sie nahmen mich fest unter dem Vorwand, meine Maske sei nicht „konform“, – obwohl es zu jener Zeit noch gar keine Bestimmung oder Vorschrift gab, wie eine Maske zu beschaffen sein habe. Die Anklage verlief denn auch im Sande. Und Michael Ballweg wurde damals wieder freigelassen, – noch während ich im Polizeiverhör stand.

Ich habe schon des Öfteren zu Freunden und Bekannten auf die Frage, – wie es denn weiter gehen wird mit der Corona – Politik? – geantwortet : – ich glaube, die Corona – Thematik wird durch andere – noch dringendere Themen, wie „Krieg, – Energiekrise, Inflation“  abgelöst werden. Und das, glaube ich, wird dann die Menschen womöglich in viel größerer Zahl auf die Straße bringen. Vorerst sei bemerkt, – durch den Corona und Impfhype, durch die krassen Lügen und Falschdarstellungen der Medien ( der Mainstreammedien – oder „Qualitätsmedien) – sind viele Menschen auf kritische Distanz zu den Medien gegangen. Nach meiner Wahrnehmung sind es nun fast komplett alle diese selben Menschen, die auch die Mediendarstellungen über Krieg in der Ukraine, – über Sanktionen gegen „Putin“und die Ursachen für die Preisexplosionen – nicht mehr glauben, – oder zumindest kritisch hinterfragen.

Freunde, – bleiben wir weiter kritisch!

2 Comments on “Demonstration in Berlin am 01. August 2022

  • Rosemarie
    9. September 2022 at 10:13

    Danke für den Bericht Vater! Ja, ich denke jedenfalls, dass die ganzen Corona Maßnahmen ein Test waren für das was jetzt kommt. Einschüchtern, Angst machen, unterdrücken. Und wenn alle „solidarisch“ mitmachen, dann kann die nächste Stufe kommen. Holger hat mit vor 15 Jahren schon erklärt, dass die Fantasie Geldblase (Schulden) irgendwann platzen wird. Es bleibt spannend…

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  • Claudia
    5. Januar 2023 at 19:57

    Allerdings scheint mir deine anmutende Einschätzung des wieder erwachten russischen Imperialismus merkwürdig. Merkwürdig, warum das in irgend einerweise mit Corona zu tun haben soll. Sich mit Geschichte zu beschäftigen wäre vielleicht hilfreich, nicht Opfer von Verschwörungstheorien und Putins Propaganda zu sein, der ja bereits mit Telegramm sehr erfolgreich eine fünfte Kolonne gebildet hat.

    Das bedeutet nicht, dass entfesselter Kapitalismus eine Alternative ist. Da sollte man sehr kritisch sein, aber autokratischen Totalitarismus als Alternative zu sehen, erschließt sich mir nicht. Mafiabosse, ob amerikanischer oder russischer Prägung, bieten keinerlei Alternative für eine demokratische und pluralistische Gesellschaft!

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