Close

Schachbrett – Geopolitik

Als wir Kinder waren, gab unser Vater uns Unterricht in Schach. Dabei ließ er uns die von uns geplanten oder gedachten Schritte laut aufsagen – und er kommentierte dann mit seinen Überlegungen oder Gegenzügen.                            So ähnlich – „laut denken“ möchte ich in diesem Beitrag.                                          Der amerikanische, einflussreiche Geopolitiker Zbigniew  Brzezinski schrieb 1997 das Buch “ The Grand Chessboard: American Primacy and It’s Geostrategic Imperatives“ – zu Deutsch “ Die Einzige Weltmacht :Amerikas Strategie der Vorherrschaft“.                                                                                             Man muss dabei im Blick behalten, dass 1997 ein paar Jahre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, die Amerikaner sich natürlich als Sieger des kalten Krieges als systematisch überlegen fühlten. So erklärt sich auch die teilweise unerträgliche Arroganz, die in dem Buch zutage kommt, wenngleich man ihm eine gewisse Kompetenz nicht absprechen kann. Dass die Amerikaner , so wie hier, geopolitisch als Supermacht denken, wird schon dadurch ersichtlich, dass sie jeden Winkel der Welt machtpolitisch auf ihre Interessen und Absichten hin überprüfen und gedanklich durchdringen.              Die zentrale These in diesem Buche besagt, – wenn es zu einer Kooperation zwischen Deutschland und Russland ( oder Europa und Russland- Asien) käme, so wäre das so ziemlich die einzige politische Konstellation, die Amerika zu fürchten hätte. Und deshalb müssen die USA alles tun, um das zu verhindern, so wie sie das seit 100 Jahren getan haben. Diese These geht eigentlich noch viel weiter zurück, – Henry Kissinger vertrat sie ebenso wie der Britische Geopolitiker Sir Halford Mackinder in seiner „Heartland- Theorie“ die er 1904 vortrug und vertrat.                                                                                        Nun, das war 2007 -(als B. das Buch schrieb) und jetzt, 11 Jahre weiter haben wir eine veränderte Weltlage. Wir haben ein erheblich wieder erstarktes Russland, welches zusätzlich noch verbündet ist mit einem enorm an Stärke und Bedeutung zugenommenen China. Dazu kommen andere „Verbündete“ wie Iran, Pakistan, Syrien, Weißrussland und mehr (die BRICS – Länder Brasilien, Indien, Süd Afrika)  – Auf der andren Seite haben wir ein geschwächtes, sich selbst zerlegendes, im Niedergang begriffenes Amerika.

Als ich das erste Mal vor über zwei Jahren von einer Neuen Eurasischen Elite – und einem politischen Paradigmenwechsel in Deutschland-  Europa sprach, dachte ich selbst noch, – au weia, das gibt einen schweren Konflikt, der wahrscheinlich nicht ohne Gewalt zu lösen sein wird.                                                 Heute sehe ich eine gute Chance zu einer friedlichen allgemein verträglichen Lösung.                                                                                                                                   Viele amerikanische Vertreter haben seit Längerem erkannt, dass ihnen längerfristig die größte Gefahr oder Herausforderung von China her kommt.      und daher nun meine Neue These : – Wenn Amerika eine Kooperation zwischen Europa und Russland nicht nur zulässt, sondern sie sogar aktiv unterstützt, – selbst da noch, wo es tatsächlich einen Systemwechsel – hinweg vom Kapitalistischen geben sollte, – dann bestünden gute Aussichten, dass nicht nur kurz und mittelfristig allseits gute Geschäfte gemacht werden können und somit ein Abstürzen der Weltwirtschaft verhindert werden könnte, – sondern auch, dass es sich Amerika mit seinen Verbündeten – und mit Russland nicht soweit entzweit, – so dass es eines Tages auf eine Allianz zwischen Amerika, Europa, Russland (und evtl. anderen) – gegen China hoffen könnte, wenn das denn notwendig werden sollte (was ich nicht hoffe).                  Das erscheint mir nicht nur als eine von vielen Möglichkeiten, sondern die vernünftigste und aussichtsreichste für alle Beteiligten unter den gegebenen Verhältnissen.                                                                                                                       Aus den vorgetragenen Gründen sehe und betreibe ich mein „EURASISCHES PROJEKT“ von nun an nicht mehr „GEGEN“ die USA, – sondern werde versuchen, diese davon zu überzeugen, dass es auch in ihrem Interesse liegt.      Als das größte – wenn nicht sogar einzige Hindernis zu diesem Ziel sehe ich die (zugegeben mächtige) Waffenlobby. Aber vielleicht kann man sie überzeugen, dass selbst in diesem Szenario sie nicht ganz leer ausgehen müssten, oder sogar ganz gut verdienen könnten.

2 Comments on “Schachbrett – Geopolitik

  • Jürgen Friedrich
    4. Februar 2018 at 18:16

    Zitat –
    Heute sehe ich eine gute Chance zu einer friedlichen allgemein verträglichen Lösung. – Zitat Ende

    Dieses Zitat lese ich als „Glaubensbekenntnis“ und ordne es ein unter andere „Glaubensbekenntnisse“, die die Welt bewegen und auf Frieden zielen. Ganz obenan steht dabei die „geglaubte Weihnachtsbotschaft“ der Engel an Hirten bei Bethlehem. Sie verhalf unserem Kalender zu seinem Nullpunkt.
    Darum dürfte das Eurasische Projekt im Gedenken an dieses Ereignis größere Chance als ohne. Aus der Perspektive Europas bietet MiddleEast hervorragend Gelegenheit zu tatkräftigem Einsatz. Ein klimatischer Ansatz eröffnet das Internet, wenn man googeln mit PRIMA-KLIMA-REGEN.

    Antworten
    • Alfred Kath
      5. Februar 2018 at 12:30

      Lieber Jürgen, aus einigen Deiner Äußerungen werde ich nicht recht schlau. – ZB. dieser Satz „Darum dürfte das Eurasische Projekt im Gedenken an dieses Ereignis größere Chance als ohne“.
      Außerdem, – dass auch der Mittlere Osten (oder Nahe Osten, wie wir ihn zu nennen pflegen) Chancen zur Betätigung bietet, will ich gar nicht abstreiten. Ebenso ist das Thema „Klimaerwärmung“ ein großes Feld, dem man sich durchaus widmen kann.
      Jedoch kann und will ich nicht alles auf einmal anpacken. Da könntest Du ja zum Beispiel mal selbst einen Blog draus machen, – oder aber an anderer Stelle, wo sich mit diesen Themen beschäftigt wird, Dich engagieren.
      Mein Thema ist „Das Eurasische Projekt“ – oder eine Deutsch-Russische Zusammenarbeit.
      Danke jedoch für Dein Interesse und Deinen Kommentar.

      Antworten
  • Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.